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Hunger wegen AgrarspekulationenSchon lange bekannt

Die Chefs von Allianz und Deutscher Bank sehen kein Problem. Interne Papiere der Konzerne aber warnen vor steigenden Lebensmittelpreisen.

Beliebtes Spekulationsobjekt: eine landwirtschaftliche Nutzfläche Bild: dpa

BERLIN taz | Öffentlich beteuern Chefs der Deutschen Bank und des Versicherungskonzerns Allianz, dass die Spekulation mit Wertpapieren auf Basis von Nahrungsmitteln den globalen Hunger nicht vergrößere. Doch die Forschungsabteilungen der Firmen warnen bereits seit Jahren, dass der Handel mit Lieferverträgen für Agrarrohstoffe wie Mais, Soja oder Weizen die Preise für Lebensmittel steigere.

Viele der weltweit 870 Millionen Hungernden können sich nicht genug Essen kaufen, weil die Preise zu hoch sind. Es gebe aber „kaum stichhaltige empirische Belege“ für einen Zusammenhang mit der zunehmenden Bedeutung von „Agrarfinanzprodukten“, sagte Deutsche-Ko-Chef Jürgen Fitschen im Januar. Allianz-Vorstandsmitglied Jay Ralph erklärte, die Agrarinvestitionen seines Unternehmens seien sogar nützlich im Kampf gegen den Hunger.

In einem als „ausschließlich zur internen Nutzung, vertraulich“ gekennzeichneten Dokument des Allianz-Konzerns, das die Verbraucherorganisation Foodwatch am Sonntag veröffentlicht hat, heißt es aber: Es sei „doch wahrscheinlich“, dass „spekulative Kapitalströme […] die Preisentwicklung zumindest verstärkt haben“. In einem weiteren Papier hielt die volkswirtschaftliche Abteilung der Allianz bereits 2008 fest: „Die Preisausschläge an den Agrarmärkten wurden durch spekulative Faktoren nicht ausgelöst, aber verstärkt.“

Ähnlich sehen es Forscher der Deutschen Bank: „Auch die Spekulation hat zu Preissteigerungen beigetragen“, schrieben sie im September 2009. Und im September 2010: „Solche Spekulationen können für Landwirte und Verbraucher gravierende Folgen haben und sind im Prinzip nicht akzeptabel.“

„Der eigentliche Skandal ist, dass Deutsche Bank und Allianz ganz genau wissen, welchen Schaden sie mit ihren Finanzprodukten anrichten – aber die Öffentlichkeit täuschen“, kritisierte Foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode.

Allianz-Sprecher Nick Tewes sagte hingegen der taz, das Unternehmen habe keinen Zusammenhang zum Geldzu- und -abfluss der Agrarfonds der Konzerntochter Pimco feststellen können. Deutsche-Bank-Sprecher Klaus Winker wiederholte Fitschens Erklärung vom Januar.

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32 Kommentare

 / 
  • DL
    dem lentz

    nun finde ich endlich ein paar schnittmengen

    nähmlich in ihren erlebnis und realitätsberichten

    "Diese Länder haben eine enorme Arbeitslosigkeit und die Meisten die einen Job haben, verdienen zu wenig."

    "...geht es nicht um Almosen, sondern um vernünftige Preise."

    "Fairer Handel mit allen Rohstoffen ist nötig."

    wobei

    "Die betoffenen Länder müssen insgesammt unterstützt werden,"

    ein direkter wiederspruch zu

    "Keinerlei Politische Einflussnahme seitens der Industieländer,"

    da jegliche unterstützung auch eine (politische) einflussnahme ist

    das gerade iwf und wb geradezu zerstörerische auflagen machen kann als algemein bekannt vorausgesetzt werden

    und das im trikont immernoch eine mehrheit von der agrarproduktion lebt(oder bis zur pleite lebte)ist nicht vorurteil sondern entnehme ich nicht nur mir bekannten statistiken

     

    beim folgenden absatz würde ich den vorgang allerdings als immernoch laufend und nicht als abgeschlossen betrachten

    "Es waren die Industrieländer mit Billigimporten, die die einheimischen Markte für Agrarprodukte kaputt gemacht haben um ihre Überproduktion los zu werden."

    nicht zu übersehen dabei ist allerdings auch die rolle der örtlichen profiteure

    mir vielen genau dazu auch einige beispiele ein

    mexico z.b., das vor wenigen jahren noch eines der führenden schwellenländer auf dem sprung in den kreis der wirtschaftlich erfolgreichen nationen war...heute redet davon keiner mehr - das ende kahm u.a.mit dem nicht mehr absichern der heimischen agrarproduktion, da diese zwar nicht alles ist was es braucht

    aber immer die grundlage jeder wirtschaft darstellt

    wie sie selber darlegten kann allerdings die landwirtschaft afrikas btfrs produktivität nicht mit der der industrienationen konkurieren(was nicht nur am maschienenpark sondern auch an infrastruktur und böden liegt, dazu kommen die efekte der sinnvollen protektion der hiesigen kleinproduzenten(die leider trotzdem immer mehr verdrängt werden))

    sprich

    ein afrikanisches produkt ist teurer als ein europäisches

    wird dieser preis nicht gezahlt,

    was derzeit durch den von subventionen und größtproduktion dominierten niedrigpreis der fall ist,

    geht der produzent pleite

    und zieht in die stadt

    qed

    soweit scheinen wir von denselben tatsachen auszugehen

     

    nur bei den schlussvolgerungen, den sich daraus ergebenden notwendigkeiten nicht

     

    meinen sie wirklich diesen kreislauf kann man durch absenken der preise durchbrechen?

     

    es gäbe andere wege

     

    aber in letzter konsequenz währen landreformen wohl eine frage nicht nur der technischen umsetzung, sondern letztlich auch der millitärischen

    und die währe wohl erst nicht unmöglich wenn im endefekt die interressen der führenden mächte dem nicht zuwiederlaufen

    wie es zur zeit der laibeigenenbefreiung incl landverteilung in europa war, wo die marktmacht der großgrundbesitzer im wiederspruch zum stabilitätsanspruch stand

    sprich

    die preise zu hoch wurden

    bis dahin lies man die leute verhungern

    wie immernoch z.b. in afrika

    wie schon erwähnt ist kapitalismus gegenüber feudalismus, mit dem wir es hier zu tun haben, ein fortschritt

     

    "Auf so einem verzerten Markt haben Entwicklungsländer verloren!"

    solange sie unterboten werden und ihre heimische produktion nicht schützen wie das jedes entwickelte land tut

    ja

    senkt man die preise weiter kaufen die größtproduzenten das land letztlich noch billiger auf

    noch eine andere idee für exitstrategien oder soll das einfach ewig so weitergehen?

    (neoliberal hatt mir besser gefallen als selbstgefällig - es trifft auch eher zu, so neo das sogar die monopolverliebten altliberalen feudalismusstützer so viel freiheit gruselig finden)

  • AJ
    Andreas J

    Aber die Not ist ja vorhanden, z.B aktuell in der Sahelzone. Aber auch in Entwicklungsländern ohne aktueller Hungerkatastrohe. Preissteigerungen nicht zu verhindern ist unterlassene Hilfeleistung. Das kapieren sie nicht! Diese Länder haben eine enorme Arbeitslosigkeit und die Meisten die einen Job haben, verdienen zu wenig. Ich habe viele Freunde in Monrovia und Abidjan und habe längere Zeit in den Gettos bei ihren Familien verbracht und untestütze aktiv zwei Bildungsinitiativen. Ich kann daher ziemlich gut beurteilen was eine Preissteigerung bei Lebensmitteln bedeutet. Außerdem geht es nicht um Almosen, sondern um vernünftige Preise. Sie haben keine Ahnung wie die afrikanische Realität, dass Leben und der Alltag der Menschen ist .Zu behaupten die Menschen arbeiten größtenteils in der Landwirtschaft (was nicht stimmt. Vorurteil!)und man muß nur die Preise für Lebensmittel erhöhen und alles wird gut weil dann alle Menschen mehr verdienen, ist naiv. Zu viele Menschen würden nicht davon profitieren, weil sie in ganz anderen Bereichen Tätig sind und würden Hunger leiden. Die betoffenen Länder müssen insgesammt unterstützt werden, um eine positive wirtschaftliche Entwicklung vorann zutreiben und den Menschen ein würdiges Einkommen zu verschaffen. Fairer Handel mit allen Rohstoffen ist nötig. Keinerlei Politische Einflussnahme seitens der Industieländer, auch nicht durch IWF und Weltbank (das sind wahre Jobvernichtungsmaschinen im öffentlichen Sektor), um die wirtschaftlichen Interessen der Industrie zu wahren.

    Es waren die Industrieländer mit Billigimporten, die die einheimischen Markte für Agrarprodukte kaputt gemacht haben um ihre Überproduktion los zu werden. Bespiel ist Hahiti. Erst wurde der Markt überschüttet mit billigen Mais aus den USA, einheimische Bauern gingen pleite und als es lukrativer war, Mais zu Sptit zu verarbeiten, sind die Menschen verhungert. In den Industrieländern, werden mit wenigen Menschen und großen Technikeinsatz große Flächen bearbeitet. In Afrika ist es genau anders rum. Deshalb können sie einfach nicht mit der westlichen Agrarindustie mithalten. Viele Bauern sind in die Städte abgewandert um eine andere Einkommensquelle zu finden. Große Flächen werden von westlichen Unternehmen in Afrika genauso bearbeitet und sind nur für den Weltmarkt, egal ob in den Land Hunger herrscht (Z.B. Äthiopien). Kakao und Kaffe werden von Einheimischen für den Export angebaut. Richtig verdienen tun nur die Zwischenhändler. Danach landet alles auf dem internationalen Markt. Sobalt eine afrikanische Regierung versucht daran was zu ändern, bekommt sie es wie z.B. Ghana (es ging um Hühnerfleisch aus Deutschland) Ärger mit dem IWF und der Weltbank. Dazu kommen die ganzen Subvensionen für europäische Bauern.

    Auf so einem verzerten Markt haben Entwicklungsländer verloren!

    Sie quatschen nur selbstgefälligen Blödsinn.

  • DL
    dem lentz

    @Andreas J

     

    äääh

    nein

     

    genau umgekehrt

    siehe unten

  • DL
    dem lentz

    @ Andreas J

    umgekehrt

    den menschen ein einkommen verweigern weil die almosen die sie dann vln nicht mehr bräuchten wenn sie sie denn bräuchten sonst teurer werden wie sie es vorschlagen

    sie in einer unmündigen situation festhalten

    das ist kolonialherrschaftsdenken

    das ist feudalismus

    dagegen ist sogar kapitalismus fortschritt

    das man nicht in der not hilft ist ihre schlusfolgerung, und in meinen komentaren nicht enthalten

    dagegen wollten sie einkommen verweigern mit hinweis auf den raibach anderer

    brauchen sie jetzt schon hilfskonstruktionen nd 180°verdrehungen um ihren glauben zu verteidigen?

    da haben sie ihn aber nicht sehr durchdacht

    ich habe mal wie sie geglaubt das billiger dem rest der welt dienlich währe und mich auch nicht leicht davon verabschiedet.

    letzlich ist es armutsromantik, der traum davon das es auch einfacher geht der dahinter steht

    humanismus lehne ich übrigens ab; als voraufklährerische bewegung.

  • AJ
    Andreas J

    an von dem lentz,

    Ich fasse mal zusammen:

    Nur weil das System schlecht ist, lässt man die Menschen die darin leben verhungern, weil ansonsten unterstützt man ja dieses System. Alles andere ist menschenverachtendes kolonial-herrschaftsdenken. Welch humanistische, edele Geste!

  • DL
    dem lentz

    @Andreas J

    es ist definitiv menschenverachtendes kolonial-herrschaftsdenken wenn sie die dortige bevölkerung nur auf dem nivau von almosenempfängern betrachten welche am besten mit möglichst kleinen almosen auskommen müssen damit es für alle reicht, und nicht als leute die, wenn der dumpingmarkt es nicht verhinderte, ganz gut über die runden kommen könnten.

    nicht alle, aber immer noch ein großteil leben von der landwirtschaft, und sie stellt das absolute wirtschaftliche rückgtat dar

    wenn dort die erträge nicht kostendeckend sind fördert das "den raibach machen" anderer, ein immer weiter vortschreitender prozess seit jahren.

    natürlich würden nicht nur die kleinbauern von steigenden preisen profitieren, das ist nie so, aber diese sind im gegensatz zu anderen darauf angewiesen, z.b. um ihr brot zu bezahlen. ihnen dies mit dem sturen blick auf die großen denen man "den raibach" nicht gönnt zu verweigern...wie würden sie das nennen?

    wovon sollen den die großteils landwirtschaftlich beschäftigten in agfrika ihr brot bezahlen wenn nicht von einem zu steigernden lohn der durch den verkauf von landwirtschaftlichen produkten generiert wird?

    das die armen in den städten, großteils abstammend von durch auf zu niedrigen preisen basierender pleite von ihrem land vertriebenen bauern und hirten könnten sogar was davon haben, obwohl es unwarscheinlich ist das staaten wie mali, mit der weltgrößten goldprodktion und mehr millionären als dtl sozialhilfe für die ihren einführen, letztlich ist auch denen nur mit lohnsteigerungen bis auf auskömmliche höhe geholfen, aber auch das funktioniert nur wenn der druck durch vom land nachrückende nachlässt.

    von bedingungen der kriegs und bürgerkriegswirtschaft bis zur vertreibung der bauern von ihrem land mit waffengewalt um dieses zu verkaufen oder auch nur um die koruptionsmöglichkeiten der hilfslieferung nutzen zu können wollen wir garnicht anfangen, denn das unterbieten der lokalen produzenten das diese zu bittstellern macht mit hilfe von almosen, die mit der von ihnen produzierten armut begründet werden hatt methode. genau wie die dazugehörige "preissekung damits für alle reicht"propaganda

    das geld ist ja da

    geld wird sogar mit geschenken verdient

    es ist nur nicht in den staatskassen

    und auch nicht in deren der armen, egal ob land oder stadt, die können sich wortwörtlich nicht mal geschenktes brot leisten, weil es ihnen(oder der zugang dazu) zwar zu unschlagbaren dumpingpreisen, aber immer noch zu gunsten von privatkonten, verkauft wird

    und billiger als geschenkt wird schwierig

    aber ich weis

    die verdienenden sind eutropäische und amerikanische großkonzerne und weiße großbauern, denen den profit nicht zu gönnen ist natürlich wichtiger als den menschen ausserhalb der insel der seligen ein mathematisch positives einkommen überhaupt erstmal zu ermöglichen

    das die macht dieser konzerne und großproduzenten auf dumping beruht, wie die von aldi und lidl auf niedrigen spannen pro produkt ist eigentlich nicht das große geheimnis(weniger profit pro produkt erzeugt mehr durchsatz, fürht zu mehr gesammtprofit).

  • AJ
    Andreas J

    an von dem lentz,

    menschenverachtendes kolonial-herrschaftsdenken? Glaubst du das alle Menschen in der Dritten Welt Bauern sind? Haben die steigenen Preise für Agrarprodukte etwar zu einem höheren Einkommen der Landbevölkerung geführt? Nein, den Reibach machen andere, und du forderst, dass die Preise für Agarprodukte noch viel mehr steigen müssen. Wie sollen die Menschen in Afrika unter den momentanen Bedingungen des Welthandels, ihr täglich Brot bezahlen? Du plädierst hier völlig naiv für eine Hungerkatastrophe und nennst mich menschenverachtend.

  • AO
    atom otto

    Wer sich es richtig geben will:

    Arte+7: Staatsgeheimnis Bankenrettung

    Onlineartikel im linken Kampfblatt "cicero": Abgesang auf die Deutsche Bank

    Die Seite "farmlandgrab" besuchen und Deutsche Bank

    eingeben

    Wohliges Gruseln!!

  • DL
    dem lentz

    @Andreas J

     

    danke für die blumen

     

    besser als menschenverachtendes kolonial-herrschaftsdenken und unterfütterung der forderung nach befriedigung der eigenen bedürfnisse durch lügen

    hier noch mehr neo-liberaler schwachsinn (diesmal nicht von mir):

    http://www.taz.de/Oxfam-Studie/!111848/

  • AJ
    Andreas J

    an von dem lentz,

     

    Neo-Liberaler Schwachsinn!

  • AO
    atom otto

    An Tim Leuther,

    wußte gar nicht, daß die DB ihre Nahrungsmittel-

    spekulation zur Beseitigung des Hungers in der Welt

    betreibt , muß man unbedingt Thilo Bode von Food-

    watch Bescheid geben, er soll seine Polemik gegen

    die Frankfurter Zweigstelle von Brot für die Welt(DB)

    einstellen.

    Bin übrigens von Beruf Biobauer.

  • DL
    dem lentz

    übrigens das selbe problem wie mit aufbau-ost oder dem ganzen niedriglohnsektor

    die löhne sind zu niedrig weshalb weniger für konsumgüter, wohnraum etc verlangt werden kann.

    da aber die einzukaufenden waren, die energie, die logistik und baumittel im einkauf das selbe kosten wie im westen, für besserverdienende kann man wieder nur an den lohnkosten sparen weshalb sich ....

    spielt man das spiel mit entsteht eine abwärtsspirale

    das die unternehmensverbände im osten damals für die niedrigen ostlöhne waren beweist sehr schön wie wenig marktfähig sie waren, hätten sie erfolg gewollt hätten sie auf hohen löhnen,trotz niedriger produktivität bestehen müssen, das knirschen währe schnell verklungen, im gegensatz zum schleifen am boden der spirrale das überall zu hören ist.

    ob sich discounterangestellte auch noch mit dem hinweis auf die ärmsten denen man ja nicht so viel abknöpfen kann(währe ja unsozial, und geht auch rein praktisch nicht) zu niedrigeren lohnabschlüssen pressen lassen(können ja auch aufstocken)?

    aber die preise sollen runter?

    wer

    soll denn die diferenz zwischen prodkosten und marktpreis zahlen?

    die arge?

    da ist mir kapitalistisches denken schon lieber

    denn von diesem aus kann man etwas soziales konstruieren

    bis hinn zu etwas sozialistischem

    aber erst muss man mal mit rechnen anfangen

  • FJ
    Frank Jermann

    Update:

    Die Deutsche Bank hat mittlerweile auf das Löschen der weiter unten erwähnten Umfrage reagiert und kommentiert auf facebook wie folgt:

     

    „In eigener Sache:

    Wir mussten die Umfrage vom 18. Februar 2013 leider von unserer Pinnwand nehmen, da diese zu Kampagnenzwecken manipuliert wurde.

    Wer sich über die Position der Deutschen Bank zum Thema "Investieren in Agrarrohstoffe" informieren möchte, findet das offizielle Statement sowie Fragen und Antworten auf unserer Webseite.“

     

    Die darauf bezogenen Kommentare der facebook-Gemeinde sind kaum verständnisvoll.

  • DL
    dem lentz

    @Andreas J

    ein nicht unbedeutender teil dieser ärmsten dieser welt sind die in der kleinlandwirtschaft in der 3ten welt beschäftigten

    deren 0einkommen reicht in der regel(auch und gerade bei nicht-rekordernten) nicht aus um sowohl davon zu leben als auch die nächste aussaht zu finanzieren.

    dadurch gelangt ihr land über diverse wege in die hände genau jener großproduzenten die für die zu niedrigen marktpreise sorgen und die echte konkurenz zu den abgeschotteten eu und us märkten bilden; die dortigen produktionsbedingungen wie vor der leibeigenenbefreiung sind für diese(die subventionen) ausreichende legitimierung.

     

    von lagerung kann übrigens nur geträumt werden, da die zusätzlichen lagerkosten unbezahlbar währen, vom erstellen funktionierender lagermöglichkeiten ganz zu schweigen, daher frage ich mich wie sie auf diese geschichte kommen, selbst in amerika, wo wie in europa über weltmarktnivau gezahlt wird um die kleinproduktion(und damit die unerpressbarkeit der geselschaft durch monopolisierung von lebensmitteln) zu erhalten begann der trend zum bau von lagerstädten erst 9-10, eine zu begrüßende wendung.

    die ärmsten durch ausquetschen der ärmsten unterstützen zu wollen ist naretei

    wenn auch eine populäre

    oder eine populistische?

    was wird der einkommenslose exbauer wohl alles bereit sein zu tun um an die im laden stehenden hilfsgüter(die die nicht für den verkauf bestimmt waren) zu kommen?

     

    ob hier oder da, die unabhängigkeit der ärmsten, der unteren lohngruppen, hängt direkt an ihrem einkommen, stiege dies, würden die nahrungsmittelpreise noch viel weiter steigen, oder umgekehrt, soll es ein auskömmliches sein, müssen die preise noch ein ganzes stück nach oben.

    deshalb kaufen leute die nicht auf kosten anderer, der ärmsten, leben wollen entweder lokal(eu-subventionen ermöglichen hiesigen kleinbauern ein einkommen) oder waren die kennzeichen tragen die auf das zahlen überdurchschnittlicher "fairer" preise hinnweisen.

    ich währe auch dafür das alle staaten dieser welt ihre landwirtschaftliche kleinproduktion aktiv stützen...aber da sind organisation wie der iwf vor und interressengruppen die gesetzgebungen beeinflussen, sowie lokale eliten die einen machtverlust ebenfals wenig schätzen.

    vlt ist ja lebensmittelspekulation die passende, kapitalistische waffe dagegen, die stumpf wird, wenn die preise genug gestiegen sind damit lager finanzierbar werden welche wiederum die preise stabilisieren würden, was wiederum schlecht für die spekulanten währe da deren gewinn ja aus der schwankung resultiert.

    steigende preise? ein horror ...für wen?;)

  • AJ
    Andreas J

    an Tim Leuther,

     

    Durch und duch Kapitalist oder was? 2008 Wurde weltweit eine Rekorternte beim Weizen erziehlt, trotzdem stiegen die Preise und gingen nicht in den Keller, was ja nach Ihrer Logig hätte passieren müssen. Alle die die Möglichkeit hatten, hatten den Weizen gelagert um duch Verknappung des Angebots die Preise nach oben zu treiben, weil keiner zu niedrigen Preisen verkaufen wollte. Das ist eine künstliche Destabilisierung des Marktes und nix anderes als Spekulation auf kosten der Ärmsten.

    Es gibt einen Unterschied zwischen normalen Handel und Spekulation.

    Und es ist auch ein kleiner Unterschied ob die Rostoffe für mein Handy teurer werden oder Lebensmittel. Wenn ich kein Geld habe verzichte ich auf mein Handy. Die Spekulanten merken wenn sie den Bogen überspannt haben, weil der Umsatz wegen sinkener Nachfrage zurück geht. Was aber soll man machen wenn der Hunger da ist?

    Spekulation mit Lebensmitteln ist und bleibt ein Verbrechen!

  • R
    roderik

    @Tim Leuther:

    
"Wer zur guten ernte bei niedriegen Preisen kauft und zur schlechten ernte bei hohen preisen verkauft, der verdient geld."

     

    Wer so vorgeht, betreibt reales hedging, der sorgt für Sicherheit der Produzenten und der Verbraucher. Das macht vielleicht eine Genossenschaft, das hat die EU gemacht - aber die Deutsche Bank macht das nicht.

     

    Sie ist nicht an der Nahrungsmittelproduktion interessiert, sondern an der Geldvermehrung. Wäre es umgekehrt, würde sie sich von Finanzmärkten zurückziehen und in die reale Landwirtschaft oder Nahrungsmittelindustrie investieren.

     

    Aber das ist nicht ihr Geschäftsmodell. Sie will nicht die Preiskurven glätten, sondern hochtreiben. Nicht Sicherheit, sondern Unsicherheit ist ihr Geschäft. Volatilität.

     

    Die Deutsche Bank blickt nach vorne - nicht zurück. Sie kauft Futures, wenn die Missernte bevorsteht, und treibt die Preise höher, als sie ohnehin steigen würden.

    Wenn Rekordernten sich ankündigen, setzt sie auf Leerverkäufe, die die Preise weiter fallen lassen, als sie ohnehin fallen würden.

     

    Sie versucht immer vorne auf der Welle zu sein. Immer zuerst reingehen und schnell rausgehen. Denn in einem Pyramidenspiel gewinnt nur der Initiator und die ersten Generationen. Wer zuletzt kommt, der zahlt nur noch ein.

     

    Und da es auf dieser Welt genug Schlauberger gibt, die gerne einem fahrenden Zug hinterherrennen, verdient man (fast) immer Geld. Ich finde, "atom otto" hat recht!

  • W
    Wütender

    Schon klar, Spekulanten: Ihr "verdient" euch ne goldene Nase und keiner muss dafür bezahlen. So läuft der Kapitalismus ja, das alte perpetuum mobile. Win-Win-Situation für die Verhungernden und euch. Und: 1+1=1

    Es ist so zynisch ... "Agrarfinanzprodukte"? Ich kenn' Agrarprodukte, die esse ich. Was produziert ihr denn??? Von andrer Leute Arbeit und Not leben ... Den Wert von dem, was ihr euch auf eure Konten schaufelt, muss doch erstmal jemand "einzahlen". Entweder der Produzent oder (meist) der Konsument. Und wenn er sich den Spekulationsaufschlag nicht leisten kann, hat er eben nix zu essen. Banker in die Produktion!

  • JD
    Jörg Dürre

    @Tim Leuther

     

    fast korrekt erfasst. Die Biosprit Beimischung erlaubt erst die massive Spekulation.

     

    Eine Preisversicherung für Landwirte ist meiner Meinung nach eher gut.

    Ein fixer Preis würde ausreichend auskömmlichen Anbau gewährleisten.

     

    Die Bindung an den Mineralölpreis führt über die Beimischungsquote (am Energiegehalt) zu massiven Schwankungen in den Lebensmittelpreisen.

    Das Volumen von einzelnen Lebensmitteln ist verschwindend gering im Verhältnis zum Mineralölhandelsvolumen. Kleine Änderungen im Mineralöl werden zu brutalen Schwankungen bei Mais, Palmöl, Raps, Soja ...

     

    -> Mehr Schwankung = mehr Profit für Spekulanten

  • TL
    Tim Leuther

    @Andreas J:

     

    Die Branche bietet Preisversicherungen an. Der Anbau kann sich dadurch für den Landwirt erst lohnen.

     

    Ihr Kommentar beschreibt nur wie schlimm preissteigerungen sind. Nicht das Sie von der Finanzbranche kommt.

     

    Agrarrohstoffe sind Wetterabhängig, und schwanken daher von Natur aus. Wenn man zur guten Welternte verkauft, dann können die Preise im Keller sein. Manche Bauern möchten sich dagegen versichern.

  • TL
    Tim Leuther

    @atom otto

    Wer zur guten ernte bei niedriegen Preisen kauft und zur schlechten ernte bei hohen preisen verkauft, der verdient geld.

     

    Und der hilft der Erhährungssicherheit.

     

    Es geht nicht darum ob es den Preis beinflusst, sondern wie.

  • PR
    Paul R.

    Unglaublich. Die Deutsche Bank startet auf Facebook eine Umfrage zum Thema "Wann ist der beste Zeitpunkt um mit unseren Experten ins Gespräch zu kommen" und hat wohl nicht mit der Eigendynamik des Sozialen Netzwerks gerechnet. Als nämlich immer mehr User ihre Sympathie für die Antwort "Wenn sie sich von Nahrungsmittelspekulation und Waffenhandel zurückgezogen haben" bekunden, wird die Umfrage kurzerhand aus dem Netz genommen. Einmal mehr ist die Deutsche Bank nicht kritikfähig.

     

    (Quelle: http://www.facebook.com/DeutscheBank)

     

    (Bild der Aktion: https://fbcdn-sphotos-b-a.akamaihd.net/hphotos-ak-ash3/c25.0.403.403/p403x403/526149_10200673634862916_1480869199_n.jpg)

  • FJ
    Frank Jermann

    Update:

    Die von mir hier gerade verlinkte Aktion der DB (siehe Beitrag von 11:35 Uhr) wurde seitens der Bank aus dem Netz genommen.

     

    Schade, Deutsche Bank, das fing gerade an, Spass zu machen.

  • AJ
    Andreas J

    an Tim Leuther,

    Ohne Agrarspekulation steigen die Preise? AUA! Ich war 2008 in Abidjan und habe die großen Demos gesehen, weil der Preis für Weizenmehl um ein paar Cent pro Kilo gestiegen war. Für viele Menschen war das eine Katastrophe, weil z.B. ein Hausmädchen mal gerade 650 CFA (ca. 78 Euro-Cent ) am Tag verdient. Viele sind arbeitslos und schlagen sich mit Gelegenheitsjobs durch. Artzbesuche und Schulgeld für die Kinder werden Luxus, den sich immer weniger Menschen leisten können.

    Spekulation mit Lebensmitteln, ist ein Verbrechen an der Menschheit.

  • FJ
    Frank Jermann

    Immer noch wird hier in den Kommentaren die Mär von „komplex“ und „zusammengeschustert“ verbreitet.

     

    Gerade der hier veröffentlichte Artikel zeigt, dass zumindest die Deutsche Bank sich bewusst war hinsichtlich der möglichen Folgen. Wer das Thema länger und intensiv verfolgt hat, der wird kaum zweifeln können, dass hier Unternehmensinteressen und Shareholder Value über Grundrechte gestellt werden.

     

    Die von Occupy-Occupy.de initiierte Petition an den Deutschen Bundestag (Kurzform: „Der Deutsche Bundestag möge beschließen, Spekulation mit Nahrungsmitteln gesetzlich zu verbieten.“ komplett nachzulesen auf oben erwähnter Webseite) wird weiterhin nicht ernst genommen.

     

    Die wenigen Bundespolitiker, die auf den in diesem Zusammenhang verfassten offenen Brief geantwortet haben, redeten sich mit Banalitäten heraus. Alle sind der Ansicht, dass der Zustand nicht tragbar ist, keiner sieht die Möglichkeit, etwas zu ändern. Schuld sind — natürlich — die Kollegen aus den anderen Fraktionen.

     

    Es ist beschämend.

  • FJ
    Frank Jermann

    Die Deutsche Bank (DB) hat mal wieder Gegenwind — auch den wird sie aussitzen.

     

    Nette Episode der überwiegend dummerhaftigen Marketingqualitäten der Finanzhaie: Gerade fragt die DB die Netzgemeinde auf facebook:

     

    „Wir möchten Ihnen gerne die Möglichkeit bieten, mit unseren Experten zu verschiedenen Themen ins Gespräch zu kommen. Was wäre hierfür die beste Zeit?“ (Quelle: http://www.facebook.com/DeutscheBank)

     

    Ein Teilnehmer an der Umfrage hat die Liste der Antworten um seine eigene ergänzt:

     

    „Wenn Sie sich von Waffenhandel und Nahrungsmittelspekulation zurückgezogen haben.“

     

    Diese Antwort schlägt die zweitbeste („Donnerstags 17:00 - 19:00 Uhr“) um Längen. Die Welt ist noch nicht ganz verloren.

  • DL
    dem lentz

    die erste frage bei diesem thema sollte sein ob die preissteigerung für den rest, die nichtbanken, nicht letztlich wünschenswert ist

    natürlich wird jeder im discounter einkaufende "nein" schreien, aber in einer welt in der bauern ihre äcker aufgeben weil sie zu den großteils nicht fairtrade-kursen einfach nicht produzieren können haben wir eigentlich nicht das problem das nahrung überbezahlt ist, eher im gegenteil, denn das für jene welche von der abhängigkeit der landwirtschaftlich produzierenden profitieren eine steigerung über einen unabhängigkeit ermöglichenden level eben gerade nicht wünschenswert ist ist noch viel logischer als das menschen billig im discounter einkaufen wollen.

    nicht mit dem mahgen sondern politisch denken bringt einen da auf einmal zu ganz anderen ergebnissen

  • AO
    atom otto

    Wenn Agrarspekulation kein Geschäft wäre, würden die Banken es sein lassen, da es aber gute Gewinne bringt, muß es zwangsläufig den Preis beeinflussen! Banken verlieren bei Spekulationen egal auf was höchst selten!

  • W
    Wolfram

    Kein Konto bei der Deutschen Bank, keine Versicherung bei der Allianz, dann ist ja alles gut. Leider ist es nicht so einfach. Annähernd 100 Prozent der Riester-Verträge, der Großteil der "konventionellen" Banken und Versicherungen in Deutschland, annähernd alle Versorgungswerke und Pensionsfonds haben in ihrem Portfolio Papiere von Konzernen, die im Bereich der Agrarspekulationen mitmischen. Diese Papiere verbergen sich leider unter undurchschaubaren Namen und Kürzeln. Mit Ausnahme einiger weniger Banken, die sich ihren Kunden gegenüber ausdrücklich zum Verzicht auf Anlagen in dieser Sparte verpflichtet haben, verschweigen die Banken und Versicherungen natürlich diese Anlagen. Jeder Kunde ist jedoch berechtigt, von diesen eine Offenlegung zu verlangen. Sofern der Anleger eben auch bereit ist, auf ein paar Prozent Rendite zu verzichten, sollte er/sie es auch tun. Man stelle sich nur die Frage: schlafe ich vielleicht besser, wenn ich ein paar Euro saussen lasse und dafür dieses unbeschreibliche Elend nicht noch mehr vorantreibe. Bei der Offenlegung der ihrer Portfolios sind Verbraucherberatungen und letztendlich auch der Gesetzgeber gefordert. Was in Anbetracht der Banken- und Versicherungslobby natürlich ein naiver Wunsch ist.

  • HS
    Hannes Schinder

    Nur nochmal, zum Nachdenken !

     

    Geld kann man nicht essen, Gold auch nicht! An Diamanten beisst man sich die Zàhne aus.

  • M
    Meier3

    Es gibt auch gute Spekulationen auf Lebensmittel, z.B. wenn ein Bauer sich im Frühjahr zur Aussaat dagegen absichern kann, dass die Preise im Herbst fallen.

     

    Das Thema ist sehr komplex und sollte differenzierter betrachtet werden. Sonst ist es billiger Linkspopulismus. I

  • C
    Cost

    Es ist nicht nur ein Punkt, sondern es sind mehrere, die zusammenwirken.---

    Biodiesel in Deutschland braucht riesige Ackerflächen für den Rapsanbau, ökologisch ist es sinnlos. Dasselbe bei Biogas, hier werden riesige Ackerflächen für Mais benötigt. Ökologisch ebenfalls sinnlos. Die Regierungen setzen hier mit den Bioenergiegesetzen sehr starke falsche Steuerungsanreize. ---

    Die Armen der Welt können nicht deshalb nicht genug Lebensmittel kaufen, weil die Lebensmittel teuer sind, sondern weil die Armen arm sind. Das hängt zum Teil damit zusammen, daß diese Länder schlicht überbevölkert sind. Ägypten ist beispielsweise im Nicht-Wüsten-Teil 9mal so dicht bevölkert wie Deutschland. Das Problem ist: Wenn wir Europäer die alle durchfüttern, dann haben wir in 20 Jahren halt 160 Millionen Ägypter und nicht 85 Millionen wie heute. Und was ist dann? Es ist klar, daß der Familienvater mit seinen 10 Kindern in Kairo, Lagos, Anatolien oder Kalkutta in einer schwierigen Lage ist, aber können oder sollen wir Europäer die durchfüttern? Und wie? Und wenn in 20 Jahren alle diese Kinder auch wieder Kinder haben, was ist dann?

  • TL
    Tim Leuther

    Die Zusammenhänge zwischen Agrarspekulation und Nahrungsmittelpreisen sind äußerst zusammengeschustert.

     

    Die Zunammenhänge zwischen Biosprit und Nahrungsmittelpreisen nicht. Und wer hat Biosprit massiv subventioniert eingeführt?

     

    Bankenbashing ist immer toll. Nur hier passt es nicht wirklich. Wer kein Getreide dauerhaft vom Markt nimmt, der kann die Preise kaum steigern. Die sinken ja wieder wenn die auf den Markt geworfen werden.

     

    Man sollte erst einmal alle Ethanol Quoten und Biosprit Subventionen kippen.

     

    Wenn man Agrarspekulation abstellt, dann könnten sogar die Preise steigen, weil die Preisversicherung für die Landwirte wegfällt