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Ermordung von drei Kurdinnen in ParisPKK fordert vollständige Aufklärung

Die Obduktion der drei in Paris getöteten PKK-Aktivistinnen ergab, dass den Frauen mehrfach in den Kopf geschossen wurde. Die Hintergründe der Tat bleiben unklar.

Trauer um Sakine Cansiz: Demonstration in Istanbul. Bild: dapd

ISTANBUL/PARIS rtr/dpa | Nach der Tötung dreier Kurdinnen in Paris verlangt die PKK von Frankreich eine vollständige Aufklärung. Ansonsten werde die Regierung in Paris für das „Massaker an den Kampfgefährten“ zur Verantwortung gezogen, erklärte der bewaffnete Flügel der Arbeiterpartei Kurdistans am Freitag auf deren Internetseite. Es habe sich um einen vorsätzlichen und organisierten Angriff gehandelt.

Der gewaltsame Tod mitten in der französischen Hauptstadt sorgt für Entsetzen. Die Frauen waren in der Nacht zum Donnerstag erschossen in den Räumen des Kurdischen Instituts aufgefunden worden, das eng mit der PKK verbunden ist. Der französische Innenminister Manuel Valls sprach von einer regelrechten Hinrichtung.

Die Mörder haben dabei ihren Opfern mehrfach in den Kopf geschossen. Dies ergab die Obduktion der Leichen, wie die französische Nachrichtenagentur AFP am Freitag berichtete. Demnach fanden die Ermittler im Kopf eines der Opfer vier Kugeln. Die beiden anderen Frauen hätten jeweils drei Kopfschüsse erlitten. Unter den Opfern ist auch Sakine Cansiz, ein Gründungsmitglied der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK.

Unklare Hintergründe

Die Hintergründe der Tat sind unklar. Die Türkei verhandelt derzeit mit Abdullah Öcalan, dem inhaftierten Chef der von der Europäischen Union als Terror-Organisation eingestuften PKK. Ob dies mit der Tötung zusammenhängt ist ebenso offen wie die Frage, ob die Frauen Opfer interner Streitigkeiten geworden sind. Die PKK kämpft seit Jahrzehnten gewaltsam für mehr Autonomie der Kurden in der Türkei.

In Istanbul demonstrierten am Freitag etwa 300 Demonstranten gegen den Anschlag. Begleitet von einem starken Polizeiaufgebot trugen die Protestierer am Mittag Bilder der Erschossenen und Fahnen der Kurdenpartei BDP über die Istiklal-Straße im europäischen Teil der Stadt. In Sprechchören wurden die Opfer als Märtyrer bezeichnet. Auch am Pariser Platz in Berlin erinnerten Menschen mit einer Solidaritätskundgebung an den Anschlag.

Die Türkei versetzte ihre Botschaften in Alarmbereitschaft und bat die französischen Behörden, die Sicherheitsvorkehrungen zu erhöhen, wie ein Regierungsvertreter sagte. Kurdische Organisationen in Frankreich und Europa haben für diesen Samstag zu einer zentralen Protestkundgebung in Paris aufgerufen. In Frankreich leben rund 150 000 Kurden. Erwartet werden auch Teilnehmer aus anderen Ländern.

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2 Kommentare

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  • TC
    TARKAN COBAN

    halt mal den ball flach anja ! ist schon der hammer das in paris PKK gründungsmitglieder und aktivisten sich frei bewegen können ! und auch noch büros unterhalten können ! von wegen die PKK ist in europa verboten ! alles nur lug und trug ! überall in europa wird die PKK freie hand gelassen ! wenn ich erdogan wäre würde ich frankreich vor dem EU gerichtshof verklagen ! was würden europäer sagen wenn aus der türkei aus terroristen frei operieren dürften wie z.b.

    die IRA - RAF - BATASUNA ???

  • AF
    Anja Flach

    Die Behauptung irgendein PKK-Anhänger könnte etwas mit der Ermordung von drei wichtigen Repräsentantinnen des kurdischen Befreiungskampfes zu tun haben,ist an Absurdität kaum zu überbieten und beruht auf den Lügen des Regierungschefs der Türkei, Erdogan.

    Während der Regierung Erdogan wurden ca. 8500 Oppositionelle verhaftet, mehr als 250 Menschen sind in der Haft ums Leben gekommen. Kein anderes Land weltweit hat so viele politische Gefangene. Wer glaubt diese Regierung hat ernsthafte Absichten für eine Friedensprozess, verschließt die Augen vor der Realität.

    Das einzige Ziel der Regierung Erdogan ist ein türkischer Staat, in dem nur sunnitische Türken leben. Alle anderen, ob Kurden, Aramäer, Yeziden, Aleviten etc. sind in den Augen dieser Regierung nicht zu schützen, sie sind vogelfrei.

    Sakine Cansiz war ein Symbol des Widerstandes gegen ein mörderisches Regime, welches hier hofiert wird, aus rein ökonomischen Gründen. Fidan Dogan war die Frankreich-Vertreterin des kurdischen Exilparlaments. Leyla Söylemez Jugendaktivistin. Alle drei haben sich für die Rechte der Frauen und aller anderen Unterdrückten eingesetzt.

    Die Art ihrer Ermordung deutet ganz eindeutig auf den Tiefen Staat in der Türkei hin und auf die Unterstützung westlicher Geheimdienste. Am Wochenende haben 100.000 Kurden ihre Verbundenheit mit den Ermordeten gezeigt, es gibt niemanden in der kurdischen Bewegung, der nicht trauert.

     

    A. Flach, Ethnogolin