piwik no script img

Statistik zu ElternzeitMehr Männer bleiben beim Kind

Familienzeit wird wichtiger für Väter: 27 Prozent von ihnen tauschen den Job kurzzeitig für die Kinderbetreuung. Doch noch immer gehen vor allem Frauen in Elternzeit.

Selten aber häufiger: Väter, die ihr Baby dem Job vorziehen. Bild: imago / emil umdorf

WIESBADEN dpa | Immer mehr Berufstätige entscheiden sich für ein Kind – und immer mehr Väter gehen in Elternzeit. Das ergibt sich aus //www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2012/11/PD12_406_22922.html:Daten des Statistischen Bundesamtes zu Eltern, deren Kinder zwischen April und Juni 2011 geboren wurden. Ein Ergebnis der Statistiker: „Immer mehr Mütter und Väter mit Elterngeldbezug waren in den zwölf Monaten vor der Geburt des Kindes erwerbstätig.“

Der Effekt ist bei Frauen deutlicher als bei Männern. 66 Prozent der 152.000 Mütter, die im zweiten Quartal 2011 ein Kind bekamen und danach Elterngeld erhielten, hatten zuvor gearbeitet. 2008 war das nur bei 55 Prozent der Frauen der Fall. Bei im Jahr 2009 geborenen Kindern hatten rund 59 Prozent der Frauen gearbeitet, bei im Jahr 2010 geborenen Kindern 61 Prozent.

Auch bei Vätern zeigt sich diese Tendenz, wenn auch weniger stark. Den aktuellsten Zahlen zufolge hatten 89 Prozent der 43.000 Väter mit Elterngeld zuvor gearbeitet - im Gegensatz zu 82 Prozent im Jahr 2008. „Damit setzt sich der Trend einer zunehmenden Erwerbsbeteiligung vor Geburt des Kindes weiter fort“, fasste Destatis-Mitarbeiterin Andrea Wolff am Donnerstag zusammen.

Ein zweites Ergebnis: Der Anteil der Kinder, deren Väter eine Auszeit nehmen und währenddessen Elterngeld beziehen, steigt weiter an. Er lag bei den zwischen April und Juni 2011 geborenen Kindern bei 27,3 Prozent. „Damit wurde ein neuer Höchststand erreicht“, wie die Wiesbadener Statistiker berichteten. Den höchsten Anteil an Vätern, die zuvor erwerbstätig waren, gab es mit rund 92 Prozent in Bayern – die geringsten Anteile mit 86 Prozent in Berlin und Bremen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

2 Kommentare

 / 
  • N
    nihi.list

    Als verantwortungsvoller und sein Kind liebender Vater bleibt einem Mann ja auch kaum etwas anderes übrig.

    Die emanzipierte und quotenversorgte Frau/Mutter von heute kann ja weder richtig kochen, Spinnen töten oder ein anständiges Loch in die Betonwand bohren. Von wem, wenn nicht von den Männern soll ein Kind denn die wirklichen und wichtigen Anforderungen des Lebens lernen?

  • NI
    Neulich im Kindergarten

    Das Gören-ZK gibt bekannt:

    "Unsere Mammis finden das gut, denn dann müssen sie sich nicht so oft rasieren um Papi von Verwechslungen abzuhalten."