zermürbte französische zeitungen kommentieren den niedergang chiracs :
Die Pariser Zeitung Le Monde empfindet die kommenden Monate bis zur französischen Präsidentschaftswahl im Mai 2007 als eine Periode der Endzeitstimmung: Elf Jahre nach Jacques Chiracs Einzug in den Élysée-Palast und ein Jahr nach der Ernennung von Dominique de Villepin zum Regierungschef war ein schwieriges „fin du règne“ zu erwarten. Nun wird es zu einem Fiasko. Sowohl der Staatschef als auch der Premierminister stellen Monat für Monat neue Rekorde der Unbeliebtheit auf. Dass sie sich um die öffentliche Meinung nicht scheren ist umso schlimmer, als es innerhalb der Regierungspartei und sogar innerhalb der Regierung eine Vertrauenskrise gibt.
Auch die Zeitung La Provence aus Marseille sieht das Land ein knappes Jahr vor der Präsidentschaftswahl in einer tiefen Krise: Mein Gott, wie ist Frankreich nur so tief gesunken? Wenn wir darüber nachdenken, schwanken wir zwischen einem Gefühl der Hilflosigkeit und einem verhaltenen Zorn. Dem Land bleibt nun nichts mehr übrig als das Glänzen einer Vergangenheit, eine Arroganz, die es von einer anderen Zeit geerbt hat. Ein Bild, das der Realität nicht mehr entspricht.Wer ist daran schuld? Sicherlich ein heruntergekommenes Regime – das, in dem wir leben. Ohne Kraft, ohne Überzeugung und, schlimmer noch, ohne Zukunft.