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Während der Termin für die 53. Internationalen Filmfestspiele Berlin immer näher rückt, häufen sich auch die Infos. Zum Beispiel zum Wettbewerbsprogramm, in dem drei deutsche Premieren angekündigt sind: Wolfgang Becker inszeniert mit „Good Bye, Lenin!“ eine tragikomische Farce um Menschen und Systeme. Oskar Roehlers Liebesgeschichte „Der alte Affe Angst“ schildert das sensible Beziehungsgeflecht eines Paares, das mit den Themen Tod und Betrug konfrontiert wird. Hans-Christian Schmid erzählt in „Lichter“ fünf ineinander verwobene Geschichten um Ängste, Existenzprobleme, Sehnsüchte und Hoffnungen seiner Protagonisten im deutsch-polnischen Grenzgebiet.
Aus Slowenien kommt als Weltpremiere „Rezervni Deli“. Regisseur Damjan Kozole schildert, wie skrupellose Schleuser die Not von Flüchtlingen ausnutzen. Italien ist bislang mit „Io non ho paura“ von Oscar-Preisträger Gabriele Salvatores im Wettbewerb. Aus der Perspektive der jugendlichen Figuren schildert er mit psychologischem Interesse deren Verhältnis zur Erwachsenenwelt. Frankreich hat gleich drei Filme im Wettbewerb: Claude Chabrol porträtiert in „La Fleur du mal“ eine scheinbar gefestigte großbürgerliche Familie, die von lang verschwiegener Schuld der Vergangenheit eingeholt wird. Berlinale-Gewinner 2001 Patrice Chéreau präsentiert die Weltpremiere von „Son Frère“ im Wettbewerb. Eine unheilbare Krankheit des einen führt zur Wiederannäherung zweier seit langem getrennter Brüder. Und schließlich zeigt Pascal Bonitzer mit „Petites Coupures“ eine burleske Geschichte um einen notorischen Frauenhelden.
Der senegalesische Regisseur Moussa Sene Absa zeigt „Madame Brouette“ im Wettbewerb, eine kanadisch-senegalesische Koproduktion, die den Kampf einer allein erziehenden Mutter in Dakar um Recht und Unabhängigkeit schildert. Als Weltpremiere präsentiert Alan Parker seine US-britische Koproduktion „The Life of David Gale“. Weitere US-Produktionen: „Adaptation“ von Spike Jonze („Being John Malkovich“), „The Hours“ von Stephen Daldry („Billy Elliot“), „Solaris“ von Steven Soderbergh nach dem Roman von Stanislaw Lem, der bereits von Andrei Tarkovski verfilmt wurde. George Clooney stellt mit „Confessions of a Dangerous Mind“ sein Regiedebüt vor. Spike Lees „The 25th Hour“ zeigt den letzten Tag eines jungen Mannes, bevor er eine siebenjährige Haftstrafe antreten muss. Das Festival eröffnet am 6. Februar mit Rob Marshalls Musical-Verfilmung „Chicago“ und wird abschließend am 15. Februar in einer Gala Martin Scorseses „Gangs of New York“ zeigen.