unterm strich :
Schwer haben die Betonstelen des Holocaust-Mahnmals an der historischen Verantwortung zu tragen: Schon zwei Jahre nach der Eröffnung des Mahnmals haben sich an einem Teil der 2.700 Betonstelen Risse gebildet. Rund jede sechste Stele weise feine Haarrisse auf, die durch weiße Kalkablagerungen optisch hervorgehoben würden, bestätigte Uwe Neumärker, Geschäftsführer der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Es handle sich aber um ein „ästhetisches Problem, kein statisches“. Die Risse sollen beseitigt werden. Die „Standfestigkeit der Stelen ist nicht beeinträchtigt“, so Neumärker.
Der amerikanische Schauspieler Dustin Hoffman feiert 70. Geburtstag. Er sei kein Filmstar und schon gar kein Sexsymbol, beteuert er in Interviews immer wieder. Seinen Durchbruch erlebte Hoffman als 30-Jähriger in Mike Nichols „Die Reifeprüfung“ (1967), wo er schon die typische Hoffman-Rolle spielte: den Antihelden, den Mann, der erst viel einstecken muss, bevor er rebelliert. Kaum ein Schauspieler seiner Generation geht so sehr in seinen Rollen auf wie er. Für die Verkörperung eines Autisten in „Rain Man“ (1988) trainierte er ein Jahr lang mit Psychiatern und Autisten, bei „Der Marathon-Mann“ (1976) hielt er sich tagelang wach, um die Übermüdung eines Studenten glaubhafter ausdrücken zu können. Sieben Nominierungen und zwei Oscars hat ihm diese Kunst bislang eingebracht. Im vergangenen Jahr peppte Hoffman Tom Tykwers doch sehr müde Literaturverfilmung „Das Parfum“ mit seinem Spielwitz auf.
Aufgepeppt werden soll auch die diesjährige Kunstfilm-Biennale, die vom 18. bis zum 21. Oktober in Köln und Bonn über die Leinwand gehen wird. Dies soll eine Sammlung erotischer Kurzfilme, die am 13. September im Kölner Museum Ludwig zu sehen sein wird, bewerkstelligen. Der im vergangenen Jahr in Cannes geehrte Beitrag „Destricted“ versammelt internationale Kunststars als Pornofilmer. Die Produktion werfe die Frage auf, ob Kunst „auch bei einem so heiklen und abgeschmackten Thema wie der Pornografie“ Grenzen überschreiten dürfe, teilte die Kölner SK Stiftung als Organisatorin des Filmabends mit. Zu den vermeintlichen „Porno-Regisseuren“ gehören die Performance-Künstlerin Marina Abramovic, der kalifornische Filmer und Bildhauer Matthew Barney sowie der Fotograf und Kinoregisseur Larry Clark, der mit dem Beitrag „Impaled“ ein „verstörendes Porträt“ sexueller Obsessionen der US-Jugend zeige. „Destricted“, so die Kölner Stiftung, sei erst ab 18 Jahren freigegeben und „ immer unzensiert und ohne schwarze Balken“.