hamburg heute : Afghanen demonstrieren
Keine Abschiebungen in den Bürgerkrieg, fordert das „Netzwerk Afghanistan“
Die Härtefallkommission hat sich zunächst vertagt und damit den afghanischen Familien, deren Fälle dort verhandelt wurden, eine Atempause verschafft. Doch Innensenator Udo Nagel hält an seinen Plänen fest, afghanische Flüchtlinge in eine Heimat zurückzuschicken, die immer stärker im Bürgerkrieg versinkt. „Die Tatsache, dass dieses Land mittlerweile kein Krisengebiet mehr, sondern ausgewiesenes Kriegsgebiet ist, beeindruckte unseren Innensenator wenig“, schreibt das Hamburger „Netzwerk Afghanistan“.
Tatsächlich gibt es bisher keine Anhaltspunkte, dass der Innensenator seine Haltung geändert haben könnte. „Hamburg war, ist und bleibt eine weltoffene, gastfreundliche Stadt, die auch in Zukunft Flüchtlinge aus Krisenregionen dieser Welt aufnehmen wird“, schrieb Nagel zuletzt zu dem Thema im Hamburger Abendblatt. „Von vornherein muss allen Flüchtlingen eines klar sein: Die Aufnahme und Hilfe kann grundsätzlich nur auf Zeit geschehen, nicht auf Dauer“, so Nagel weiter.
Die Forderung der Demonstranten, die heute durch die weihnachtliche City ziehen wollen, lautet denn auch ganz versöhnlich: „Keine Abschiebungen zur Zeit von Hamburgern nach Afghanistan!“ Von einem Bleiberecht auf Dauer ist gar nicht die Rede. TAZ
Samstag, 23. Dezember, 13 Uhr, Hamburger Hauptbahnhof, Ausgang Glockengießerwall