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Archiv-Artikel

französische zeitungen zu den unruhen im überseegebiet guadeloupe

Le Monde fordert: Die Regierung darf nicht länger die Augen verschließen vor den Monopolen auf den Antillen, die nach Belieben die Preise festsetzen und so dem Zorn der Einwohner von Guadeloupe über hohe Lebenshaltungskosten und die „Profiteure“ des Systems Nahrung verschaffen.

Libération schreibt: Den Überseegebieten müssen ausreichende Mittel zur Verfügung gestellt werden, damit sie selbst ihre Schätze ausbeuten können. Und dies nicht nach Rezepten, die für das Mutterland konzipiert wurden. Die Antillen müssen selbst ihre lokalen Lösungen finden können, ohne von importierten Konsumgewohnheiten abhängig zu sein.

Die Dernières Nouvelles d’Alsace in Straßburg fragen: Das wahre Problem, das aber keinen interessiert, ist die Zukunft der Karibik-Departements. Sie sind Teil der EU, erhalten Sonderzuschüsse für „Schwellenländer“ und haben den Euro als Währung. Wie Guyana und die Insel Réunion erreichen Guadeloupe und Martinique Rekordarbeitslosenquoten – mehr als 20 Prozent! Außerdem erhalten 20 Prozent der Einwohner Sozialhilfe. Es gibt hier keine rentable Produktion. Der Anbau von Bananen und Rohrzucker ist völlig abhängig von Subventionen. Der Tourismus steht in Wettbewerb mit dem auf anderen Karibikinseln, die von niedrigeren Kosten und schwachen Devisen profitieren.