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Archiv-Artikel

französische zeitungen über das dortige eu-referendum

Die Tageszeitung Le Monde meint zur französischen Debatte um das EU-Verfassungsreferendum am 29. Mai: Präsident Chirac hat erreicht, dass die Bolkestein-Direktive über die Dienstleistungen gekippt wird. Er hat sich fast in das Lager der Globalisierungsgegner gestellt und das liberale Europa derart kritisiert, dass Sozialisten sich freuen konnten. Letztlich hätte Chirac bessere Chancen, die EU-Verfassung mit Hilfe eines Premierministers wie des Sozialisten Lionel Jospin zu „verkaufen“, als mit seinem Getreuen Raffarin.

In der Wirtschaftszeitung La Tribune heißt es: Chirac hat mit deutlichen Worten das liberale Europa und sein Symbol, die berühmte Bolkestein-Direktive angegriffen. Was jetzt zählt, ist eine kontinuierliche Pädagogik bis zum Referendum am 29. Mai. Wer mit dem Feuer spielt, kann von den Flammen verbrannt werden.

Und die Zeitung Ouest-France aus Rennes in der Bretagne kommentiert: Man sagte uns, eine EU mit 25 Mitgliedern sei unregierbar, unfähig, ihre Differenzen zu überwinden. Sie hat gerade das Gegenteil bewiesen, indem sie sich zusammenschloss, um einigen Ländern aus einer schwierigen Lage zu helfen: Frankreich mit seinem Referendum, aber auch Deutschland, das auf die Reform des Stabilitätspaktes setzt, um aus seinem wirtschaftlichen Tief herauszukommen.