frankreichs regierungskritiker lassen die müskelchen spielen :
Die Pariser Tageszeitung Le Monde schreibt über den Misstrauensantrag gegen Premierminister Dominique de Villepin: Das Problem der Sozialisten ist, dass sie für den Wechsel nicht vorbereitet sind, sollte die politische Krise zufällig zu vorgezogenen Wahlen führen. Die Linke hat sich nicht von ihrer durch das Referendum über die Europäische Verfassung ausgelösten Spaltung erholt. Niemand wirft den Sozialisten vor, zu viele Kandidaten zu haben. Das ist ein Zeichen demokratischer Vitalität. Doch statt miteinander zu wetteifern, wird der Kampf der Kandidaten zu einer neuen Episode „Kleine Mörder unter Freunden“. Man weiß aber auch nicht, wie die Rechte das Desaster der Clearstream-Affäre aus dem Gedächtnis der Öffentlichkeit löschen will. Das Risiko ist groß, dass die Menschen noch vor dem eigentlichen Wahlkampf dieser Spielchen müde werden und sich für Wut oder Enthaltung entscheiden.
Die Straßburger Dernières nouvelles d’Alsace meinen über den Zentrumsliberalen François Bayrou, Wortführer gegen seinen Exverbündeten de Villepin: Man liebt ihn, oder man liebt ihn nicht. Er platziert sich zweifellos gegenüber einer schwankenden zentristischen Wählerschaft, die der Verführungskampagne von Ségolène Royal (von den Sozialisten) gegenüber wehrlos ist.