die türken zur entscheidung über eu-beitrittsverhandlungen :
Sabah aus Istanbul kommentiert: Wir sehen sie (die Bedingungen der EU für einen Beitritt) nicht als „Bedingung“, sondern als „Garantie“ an. Als Garantie gegen eine rückwärts gewandte Politik, gegen den möglichen Widerstand der gesamten Bürokratie vom hohen Beamten in Ankara bis hin zum Staatsdiener in Anatolien. Künftig wird kein verantwortlicher Politiker, kein Minister, keine Regierung den Reformprozess verschleppen können. Niemand wird versuchen, die Grundrechte und Freiheiten einzuschränken. Wenn dies doch jemand tun sollte, handelte er fahrlässig im Amt. Er würde sich schuldig machen, die lebenswichtigen Interessen der Türkei in Gefahr zu bringen.
Die ebenfalls am Bosporus erscheinende Zeitung Posta schreibt: Die Republik Türkei hat erreicht, was sie wollte. Trotzdem sollten wir nicht vergessen: Erst die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union entscheiden am 17. Dezember endgültig über die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen. Kann bis dahin noch etwas dazwischenkommen? Das ist nicht klar. Die EU-Mitgliedsländer könnten ihr Versprechen noch zurückziehen, die Beitrittsverhandlungen verzögern oder neue Forderungen stellen. Das heißt, Ankara hat erst die Halbzeit gewonnen. Aber solange die Türkei entschlossen auf ihrem Weg weitermacht, wird sie alles erreichen, was sie will.