piwik no script img

Archiv-Artikel

die linkspartei Traum und Albtraum

Nun hat es also doch geklappt, und das gleich doppelt. Die Hamburger PDS hat den Weg frei gemacht für die Gründung einer wirklichen Linkspartei in dieser Stadt, und es gibt einen Spitzenkandidaten, der ebenso renommiert wie repräsentabel ist. Ob Paech auch ein guter Wahlkämpfer ist, ist noch zu beweisen. Ein unabhängiger und analytischer Kopf jedoch, der weder wirre Feindbilder beschwört noch altkommunistischen Mief verströmt, ist er allemal.

Kommentarvon Sven-Michael Veit

Nach ausgiebigen Kopfkrämpfen haben PDS und WASG es geschafft, ein erstes Zeichen für ihre Bereitschaft zu fairer Zusammenarbeit zu setzen. Von einer vereinigten Linkspartei ist das noch weit entfernt, vordringlich aber war zunächst, mit gemeinsamen KandidatInnen und gemeinsamen politischen Zielen zur Bundestagswahl anzutreten. Nur das ist gelungen.

Über der langfristigen Perspektive dieses Bündnisses jedoch hängen noch diverse Fragezeichen. Doch auch in diesem Fall wird gelten, dass nichts erfolgreicher ist als der Erfolg. Ein zweistelliges Ergebnis bundesweit und ein Hamburger Mandat würden den Vereinigungsprozess unumkehrbar machen.

Beides scheint erreichbar zu sein. Ferienbedingt gibt es zwar keine aktuellen Prognosen für den Stadtstaat, nur bundesweite. Aber kein Grund ist ersichtlich, warum der West-Durchschnitt von sieben bis acht Prozent ausgerechnet in Hamburg deutlich unterboten werden sollte. Und das würde, so die Faustregel, für ein Mandat reichen.

Und dann muss es konstruktiv werden. Sonst ist der linke Traum rasch ein Albtraum.