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Archiv-Artikel

die anderen zum Todesurteil für Saddam Hussein

Die britische Tageszeitung The Times meint: Die Todesstrafe ist in ganz Westeuropa abgeschafft. Falls sie vollstreckt wird, würde dies verständlicherweise Abscheu auslösen – selbst wenn die betroffene Person Saddam ist. Dagegen hat der Gedanke, Saddam bis zum Ende seiner Tage im Gefängnis zu behalten, viel für sich – eine Person, die sich einem Volk so aufgezwängt hat. Dies wäre ein besseres Signal für einen neuen Irak als eine Hinrichtung.

Le Figaro in Paris kommentiert: Der Prozess hat nicht dazu beigetragen, die Iraker zu versöhnen, weil das Verfahren sich zu keinem Zeitpunkt von seiner „Erbsünde“ hat befreien können, von den Besatzern (und damit teilweise auch für sie) organisiert worden zu sein.

Die Budapester Tageszeitung Népszava schreibt: Mag sein, dass das Niveau des Prozesses nicht an westliche Maßstäbe herankam. Doch unter den Verhältnissen dieses in den Bürgerkrieg schlitternden Landes stellt er eine herausragende rechtsstaatliche Leistung dar, auf die das irakische Volk stolz sein kann.

Der britische The Independent begrüßt: Man muss um Saddam Hussein keine einzige Träne vergießen. Ohne jeden Zweifel ist er des Massenmordes schuldig. Wenn irgendein gestürzter Staatschef die Todesstrafe verdient, dann er.