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Archiv-Artikel

die anderen zum Besuch von George W. Bush in Deutschland

Die Neue Zürcher Zeitung kommentiert den Besuch des US-Präsidenten so: Berlin pocht darauf, von Amerika als ebenbürtig anerkannt zu werden. Gleich mehrfach sagte Schröder in einer Tischrede in Mainz: „Wir sind gleichberechtigte Freunde, Partner und Verbündete.“ Dass die Bundesrepublik besonders in militärischer Hinsicht nichts vorzuweisen hat, was diesen Ambitionen entspräche, will man nicht wahr haben. Wenn die Bundesregierung über die Bedeutung ihres Ausbildungsprogramms für irakische Sicherheitsleute in den Vereinigten Arabischen Emiraten spricht, klingt dies, als habe man mehrere Brigaden im Irak stationiert.

Die britische Times meint: Es war weder ein romantisches Rendezvous noch ein Krach. George W. Bush und Gerhard Schröder fanden während des neunstündigen Besuchs des Präsidenten in Deutschland einen dritten Weg: Sie einigten sich darauf, in Freundschaft unterschiedlicher Meinung zu sein – und wenn möglich hinter verschlossenen Türen darüber zu sprechen. Und noch immer ist der Umgang der beiden Politiker miteinander nicht so freundschaftlich wie der zwischen Bushs Vater und Helmut Kohl. Sie haben jedoch die durch den Irakkrieg hervorgerufene Bitterkeit überwunden. Bush mag sogar ein paar ganz normale Deutsche überzeugt haben.