die anderen über ségolène royal und jacques chirac :
Über den Vorwahlkampf bei den französischen Sozialisten meint die La Repubblica aus Rom: Erneuerung gegen Tradition, eine Outsiderin gegen zwei Parteibarone, eine unkontrollierbare Frau gegen zwei durchschaubare Männer: Ségolène Royal hofft, die Kandidatin der Sozialisten bei den Präsidentschaftswahlen im Frühling zu werden. In den Umfragen liegt sie vorn und wird von vielen als Einzige angesehen, die den voraussichtlichen Kandidaten der Konservativen Nicolas Sarkozy schlagen kann. Das „linke Volk“ interessiert nur eins: den Élysée-Palast zurückzuerobern. Und die beste Waffe heißt Royal. Unter der Bedingung, dass sie die internen Wahlen gewinnt.
Die Pariser Zeitung Le Monde kommentiert Frankreichs Haltung zu einem EU-Beitritt der Türkei: Die Weigerung der Türkei 2003, ihr Gebiet den US-Truppen für den Krieg gegen den Irak bereitzustellen, und neulich die Entsendung eines türkischen Truppenkontingentes in den Libanon haben Jacques Chirac gefallen. Die große Unbekannte liegt nach Chiracs Worten in den Absichten der Türkei. Für Chirac richtet sich das Beitrittsangebot an eine hypothetische grundlegend reformierte, entschieden demokratische, laizistische und an die Normen Europas angepasste Türkei. Er weiß nicht, ob es sie eines Tages geben wird. Doch er setzt darauf.