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Archiv-Artikel

die anderen über schröders rede zum 60. jahrestag des warschauer aufstands

Die britische Zeitung The Times meint: Gerhard Schröder hat versucht, eines der blutigsten Kapitel der europäischen Geschichte abzuschließen, indem er deutsche Scham angesichts der Ermordung hunderttausender Polen während des Warschauer Aufstands von 1944 bekundet hat. Die kurze Rede hat viele, wenn auch nicht alle Polen zufrieden gestellt. Die Zehntausenden von uniformierten Veteranen, die sich durch das Zentrum von Warschau bewegten, äußerten sich vor allem verbittert über Russland. Während das moderne Deutschland sich entschuldigte und seine Verbrechen offen diskutierte, wird der Aufstand in russischen Schulbüchern kaum erwähnt.

Die konservative polnische Zeitung Rzeczpospolita kommentiert: Die Ansprache Schröders war besonders erwartet worden. Die Beziehungen zwischen unseren Ländern sind die schlechtesten in der kurzen Geschichte der III. Republik (seit 1989), und mehr noch, die Gespenster der Vergangenheit erhoben sich erneut, ob in Form des provozierenden Projekts des Zentrums gegen Vertreibungen in Berlin oder in Form von Entschädigungsforderungen gegen Polen. In dieser Hinsicht konnte die eindeutige Rede des Kanzlers alle Ängste zerstreuen. Gleichzeitig erklangen Worte der Anerkennung der deutschen Schuld und Verantwortung für den Krieg, in dem Polen Opfer war.