die anderen über sarah palin als vizepräsidentin der republikaner :
Der Tages-Anzeiger kommentiert: Der Schachzug McCains dürfte den amerikanischen Wahlkampf beleben. McCain unterstreicht mit der Wahl Palins, dass er schwer einzuschätzen und zu durchaus unorthodoxen Entscheidungen fähig ist. Zumal Palin als verlässlich konservativ gilt, was bei den republikanischen Rechten die Zweifel an McCain mindern dürfte. Von größerer Bedeutung ist, dass Palin einer Partei als Vizepräsidentschaftskandidatin dienen wird, der es an Buntheit mangelt und die vor allem ein Machtinstrument weißer Männer ist. Palin symbolisiert nun eine Öffnung, welcher die Partei Abraham Lincolns und Ronald Reagans dringend bedarf.
Die Neue Zürcher Zeitung schreibt: Die erste Frau auf einem republikanischen Ticket könnte viele Wählerinnen von Hillary Clinton überzeugen, McCain zu wählen. Am wertvollsten aber ist, dass die Vizekandidatin die bibelfesten Wähler anspricht, die hinter ihrem Seelenverwandten George Bush stehen, aber McCain bisher misstrauten. Trotzdem, McCains überraschende Wahl kostet ihn vielleicht noch den Sieg im November. Denn die Aussicht, der heute 72-Jährige könnte als ältester je gewählter US-Präsident im Amt vom Tod ereilt und durch eine Politikerin mit erst zwei Jahren regionaler Regierungserfahrung ersetzt werden, wird viele Wähler mit Unbehagen erfüllen.