die anderen über menschenrechte und massenvernichtungswaffen :
Le Monde aus Paris kritisiert das Zugehen von Staatspräsident Chirac auf seinen chinesischen Amtskollegen Hu Jintao: Dass Frankreich „Realpolitik“ betreibt und seine Handelsinteressen verteidigt, kann dem Präsidenten wohl niemand vorwerfen. Er eckt aber bei jeder Gelegenheit mit seinen Äußerungen an. Nun ist die Diplomatie niemals ein Tugendwettbewerb gewesen, sondern vielmehr eine Schule des Realismus. Genau dieser Realismus müsste Frankreich dazu bringen, die Einschränkungen der Menschenrechte in China nicht verschämt mit einem Schleier zu verdecken. Und Frankreich darf auch nicht vergessen, dass die Kraft der Demokratie in ihren Grundsätzen liegt.
Die Washington Post schreibt zu den Äußerungen des ehemaligen US-Waffeninspekteurs Kay: Man muss David Kay Mut attestieren. Der kürzlich zurückgetretene Waffeninspekteur im Irak gehörte zu denen, die selbstbewusst vorausgesagt hatten, dass große Mengen biologischer und chemischer Waffen gefunden werden würden. Jetzt hat er einem Senatsausschuss geradeheraus gesagt, „dass wir fast alle falsch gelegen haben“. Er will weder die Bush-Administration in Verlegenheit bringen noch die Mission im Irak in Zweifel ziehen. Vielmehr glaubt er, dass es zwingend notwendig ist, die Fehler der Geheimdienste zu identifizieren und zu korrigieren.