die anderen über libyens taktik mit den aids-opfern und bushs realitätsverlust :
Die Pariser Zeitung Le Monde kommentiert die Todesurteile der libyschen Justiz gegen fünf bulgarische Krankenschwestern und einen palästinensischen Arzt: Dieses Spielchen erinnert stark an Erpressung. Im Dezember 2005 hatten Verhandlungen mit der internationalen Gemeinschaft über die Gründung eines Fonds begonnen, aus dem die Familien der Opfer entschädigt werden sollten. Diese verlangen zehn Millionen Dollar pro Kind, das mit dem Aids-Virus infiziert wurde. Dies ergibt genau die Gesamtsumme, die Tripolis nach langem Tauziehen den 270 Opfern des Attentats von Lockerbie in Schottland, wo 1998 ein Flugzeug der PanAm explodierte, zugestanden hat.
Zur Pressekonferenz von US-Präsident Bush zum Thema Irak meint die Mailänder Zeitung Corriere della Sera: Der Pressekonferenz zufolge wird der „neue Weg“ des Präsidenten eine Kopie des alten sein. Bush hat die Niederlage bei den Halbzeitwahlen nicht als Ermahnung angesehen, die Truppen zurückzuziehen, sondern als Einladung, „das Ziel eines freien und demokratischen Iraks zu erreichen, der sich selbst regieren und verteidigen kann und ein Partner gegen den Terrorismus ist“. Diese Performance hat die Demokraten tief erschüttert und Zweifel darüber aufkommen lassen über die Fähigkeit des Präsidenten, die Realität zu verstehen.