die anderen über kriegs- und friedensgegner in europa :
Die Pariser Zeitung Le Monde analysiert die deutsch-französisch-russische Allianz in der Irakfrage: Wenn man böswillig sein wollte, würde man sagen, diese drei Länder haben vor allem eines gemeinsam. dass sie mit dem Regime von Saddam Hussein viel Handel getrieben haben, und dies vor allem mit Rüstung. Aber im Grunde ist es nicht so sehr der besondere Fall Irak, der sie miteinander verbindet. Es geht um eine Grundsatzfrage: Die USA nehmen für sich permanente Notwehr in Anspruch und leiten daraus das Recht ab, den Feind zu benennen und ihm den Krieg zu erklären. Das ist es, was Berlin, Moskau und Paris nicht akzeptieren – zu Recht.
Die Londoner Zeitung Financial Times kommentiert dagegen: Auf dem Spiel steht die Zukunft der westlichen Allianz und in der Tat auch die der Vereinten Nationen. Vor diesem Hintergrund versucht Großbritannien eine Brücke zwischen dem Kriegs- und dem Friedenslager im Weltsicherheitsrat zu bauen, über die die Unentschlossenen gehen können. Ohne im Druck auf Hussein nachzulassen, sucht London nach einer gütlichen Einigung mit den drei anderen ständigen Mitgliedern im Sicherheitsrat – Frankreich, Russland und China –, die es erlauben würde, weiter in Richtung Krieg zu ziehen mit zumindest dem Feigenblatt einer UN-Billigung.