die anderen über john edwards und den wahlkampf in den usa :
Die linksliberale bulgarische Zeitung Sega kommentiert: Die Hoffnungen in Europa gelten einem Wechsel im Weißen Haus. Nicht weil der Kandidat der Demokraten John Kerry sympathisch ist. Die Europäer wollen einfach, dass Präsident George W. Bush nach Texas geht. Die europäischen Führer passen aber sehr auf, ihre Bevorzugung nicht zu zeigen, weil davon nur Bush profitieren würde. Es gibt nichts Beleidigenderes für Kerry, als dass er als Kandidat der Europäer, sogar der Franzosen – was für ein Schreck! – hingestellt wird, deren Sprache er recht gut spricht. Und es wäre dann kein Wunder, wenn vor diesem Hintergrund Bush der Kandidat der Amerikaner bliebe.
Und Le Monde aus Paris meint: Der angehende Kandidat der Demokraten, John Kerry, hat die Partie gegen Amtsinhaber George W. Bush noch nicht gewonnen. Er leidet darunter, einen Vorwahlkampf geführt zu haben, der als zu farblos angesehen wird. Bislang hat der 61-jährige erfahrene Polit-Profi von den Fehlern des Präsidenten profitiert und weniger mit Reden und politischen Positionen geglänzt. Jetzt John Edwards für das Amt des Vizepräsidenten ausgesucht zu haben, macht es möglich, diese Mängel auszugleichen. Beide ergänzen sich glücklicherweise. Mit dieser neuen Dynamik dürfte der Wahlkampf der Demokraten nun an Fahrt gewinnen.