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Archiv-Artikel

die anderen über italiens irak-rückzug und einen russischen kinderschreck

Zum angekündigten Abzug der italienischen Truppen aus dem Irak schreibt der britische Guardian: Romano Prodis Ankündigung zum Truppenabzug aus dem Irak kam nicht überraschend. Der neue Ministerpräsident hat dies in seiner ersten Rede seit der Regierungsbildung angekündigt und so die Dringlichkeit seiner Entscheidung betont. Es ist von Bedeutung, dass der Ministerpräsident eines Landes, das bislang zur „Koalition der Willigen“ im Irakkonflikt gehörte, das Vorgehen im Irak als „schweren Fehler“ bezeichnet. Prodi hat damit vielen in Europa aus dem Herzen gesprochen. Argumente wie „Wir müssen den Job zu Ende bringen“ überzeugen niemanden mehr.

Die russische Wirtschaftszeitung Wedomosti über die europäische Sorge vor Gazprom: Mit Gazprom kann man in Europa mittlerweile Kinder erschrecken. Die Angst, dass der russische Monopolist kommt und sich die Verteilernetze zum Endverbraucher nimmt, bringt einstmals liberale Minister dazu, über staatlichen Schutz der einheimischen Energieversorger nachzudenken. Doch wenn die westlichen Länder aus Sorge vor dem Einfluss des Lieferanten von Marktprinzipien abrücken, und sei es nur in einer Branche, dann wird die Strategie der Energieversorgung im neuen Jahrhundert stark an den Kalten Krieg des vorigen Jahrhunderts erinnern.