die anderen über die türkei und jacques chirac: :
Die Wiener Zeitung Der Standard kommentiert die Forderung nach einer „privilegierten Partnerschaft“ der EU für die Türkei: Die Türkei hat formal alle Voraussetzungen für den Beginn der Verhandlungen erfüllt. Das heißt noch lange nicht, dass sie auch aufgenommen wird. Die Bedingungen für den Verhandlungsprozess werden so streng wie noch nie, „Notbremsen“ sind eingebaut. Und: Voraussetzung für einen türkischen Beitritt ist auch, dass die Europäische Union aufnahmefähig ist. Scheitern die Verhandlungen, muss eine Alternative gesucht werden. Dann, und erst dann, macht es Sinn, über eine „privilegierte Partnerschaft“ zu sprechen.
Die Pariser Libération meint zum kranken französischen Staatschef: Wie soll das Land 20 Monate lang das bisschen Ansehen bewahren, das ihm noch bleibt – mit einem Staatspräsidenten, dessen Gesundheitszustand, nach allem, was man weiß, seine Aktivität reduzieren wird? Jacques Chirac würde an Größe gewinnen, wenn er seinem Land eine Debatte über den künftigen Präsidenten erlaubte – eine Debatte, die Frankreich aus der europapolitischen, wirtschaftlichen und sozialen Unentschlossenheit, wenn nicht gar Identitätskrise herausholen würde, die es derzeit lähmt. Ein Rücktritt würde seinen Verzicht auf eine neue Kandidatur nur vorziehen.