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Archiv-Artikel

die anderen über die jüngste anschlagserie in der türkei

In London meint die Times: Die Öffnung der Regierung gegenüber den Kurden war zum Teil durch den Wunsch nach einer EU-Mitgliedschaft begründet. Durch die Aussicht, zum Brüsseler Club zu gehören, ist einiges in Bewegung geraten. Viele Kurden sind gegen eine Mitgliedschaft, weil dies das Ende ihrer Hoffnung auf einen eigenständigen Staat bedeuten würde. Auch im mächtigen staatlichen Sicherheitsapparat gibt es viele, die die Zugeständnisse gegenüber den Kurden ablehnen und glücklich wären, wenn das Projekt scheiterte.

In Wien meint der Kurier: Die Türkei muss sich endlich des Kurdenproblems umfassend annehmen. Die Negierung dieser Tatsache mutet beinahe weltfremd an. Der politische Dialog mit dieser riesigen Minderheit ist überfällig. Mindestens ebenso wichtig wäre es, die wirtschaftliche Lage in den anatolischen Kurdengebieten zu verbessern: Wer am gedeckten Tisch Platz nehmen darf, geht nicht in den Untergrund.

In Brüssel meint La Libre Belgique: Mit ihren Anschlägen in zwei der beliebtesten Touristenzentren der Türkei hatten es die Terroristen offensichtlich auf ausländische Touristen abgesehen. Mit rund 20 Millionen Urlaubern im vergangenen Jahr ist die türkische Tourismusindustrie der größte Devisenbringer des Landes, der 2006 auf Einnahmen von rund 20 Milliarden Dollar abzielt.