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Archiv-Artikel

die anderen über die harten bandagen bei den vorwahlen in den usa

Die Mailänder Zeitung Corriere della Sera schreibt: Für Barack Obama haben in Mississippi 90 Prozent der Schwarzen, aber nur 30 Prozent der Weißen gestimmt – ein ganz ähnliches Ergebnis wie zuvor auch in anderen Staaten im tiefen Süden der USA. Es gibt die Gefahr, dass die Frage der Hautfarbe beiden Kandidaten schadet und den Weg zum Weißen Haus für den Republikaner John McCain freimacht. Wenn der Senator und die ehemalige First Lady diese Frage nicht lösen, dann droht folgendes Szenario: Falls Obama die Oberhand behalten sollte, könnten im November viele Wähler von Hillary den Urnen fern bleiben oder sogar gegen ihn wählen. Und umgekehrt.

In Wien kommentiert Der Standard zur Frage der Hautfarbe: Das Clinton-Camp hat die Samthandschuhe schon länger ausgezogen. Die Vorwahlresultate in Mississippi zeigen, dass insbesondere weiße Männer mit Zustimmung für Obama sehr zurückhaltend sind. Diese Klientel bedienen die Mutmaßungen über die Hautfarbe des Kandidaten nun. Ein weiteres dankbares Publikum sind die hispanischen Wählerschichten, die Clinton stark unterstützen. Ob Obama, der als transethnischer Kandidat auftritt, eine entsprechende Gegenbewegung mobilisieren kann, ist fraglich. Zu stark wirken Rassismus und Segregation noch im täglichen Leben der US-Gesellschaft nach.