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Archiv-Artikel

die anderen über die große koalition in deutschland:

Die Presse aus Wien kritisiert: Es ist menschlich verständlich, wenn das Gespann Merkel/Müntefering den einfachsten aller Wege einschlägt. Schließlich ist es viel leichter, das gezeichnete Land über die größte Steuererhöhung der deutschen Nachkriegsgeschichte zur Ader zu lassen, als schwierige Reformen anzugehen und die Bevölkerung von deren Sinnhaftigkeit zu überzeugen.

Die Budapester Nepszabadsag meint: Eine allzu geschmiert laufende Zusammenarbeit kann die Parteien ihrer Orientierung und Werte berauben. Besonders die Sozialdemokraten, die ohnehin mit einer Identitätskrise kämpfen und ihren künftigen Weg suchen, könnte dies in eine schwierige Lage bringen. Für beide Parteiführungen wird es keine geringe Herausforderung darstellen, wie sie neben dem gemeinsamen Regieren ihr eigenständiges Profil bewahren.

Nord Eclair aus Lille kommentiert: Wer hätte in Frankreich vor einigen Monaten auch nur einen Pfennig auf Angela Merkel oder Matthias Platzeck gewettet? Niemand hätte vermutet, dass zwei „Ossis“ der gleichen Generation, die ihre Jugend unter dem Kommunismus verbracht haben, so große politische Verantwortung im dem wirtschaftlich stärksten Land Europas übernehmen würden.