die anderen über die Freilassung südkoreanischer Geiseln durch die Taliban :
Der Tages-Anzeiger in Zürich schreibt: Es wäre falsch, aus dem plötzlichen Ende des Geiseldramas Rückschlüsse auf ähnliche Fälle zu ziehen. Die Taliban mussten bald erkennen, dass sie die Falschen erwischt hatten. Es lag nicht in der Macht der koreanischen Regierung, in Kabul die Freilassung gefangener Taliban zu erwirken. Da halfen auch Bittgänge von Angehörigen und Regierungsvertretern in die US-Botschaft nichts. Und abziehen wollten die Koreaner ohnehin. Die Chancen der deutschen Geisel, die sich in Taliban-Gefangenschaft befindet, haben sich damit nicht verbessert.
Die Neue Zürcher Zeitung kommentiert: Gibt es ein gutes Ergebnis des ganzen Entführungsdramas, so liegt dieses darin, dass es nun mit amateurhaften Goodwill-Missionen weltfremder südkoreanischer Sektenangehöriger nach Afghanistan ein Ende hat.
In Madrid schreibt El Mundo: Seoul hat mit seinem Nachgeben gegenüber den Terroristen einen gefährlichen Präzedenzfall geschaffen. Die Aufgabe all jener Länder, die in Afghanistan den Frieden sichern wollen, wird jetzt noch schwerer. Die Terroristen haben nun einen Anreiz zur Entführung weiterer Ausländer. Die Öffentlichkeit könnte von ihren betroffenen Regierungen verlangen, dem Leben ihrer Staatsbürger mehr Bedeutung beizumessen als der Friedensmission.