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Archiv-Artikel

die anderen über den marsch der ostdeutschen in die vergangenheit

Die Times aus London meint: Die Demonstranten, die Eier gegen Bundeskanzler Gerhard Schröder warfen, haben ihr Ziel verfehlt. Die Bürger Ostdeutschlands sollten sich fragen, warum Ungarn, Tschechien und sogar Polen seit dem Zusammenbruch des Kommunismus so viel besser dastehen. Aber die Menschen im Osten Deutschlands machen sich nicht selbst, sondern den Staat und die Demokratie für ihre Lage verantwortlich. Nur eine kleine Minderheit der Ostdeutschen denkt, dass die Demokratie für sie die beste Staatsform ist. Dreiviertel sind dem Irrglauben verfallen, dass der Kommunismus eine gute Idee war, die nur schlecht ausgeführt wurde. Also wird im Osten marschiert, und im Westen hat man das Gefühl, das sei eine Marsch in die Vergangenheit. Das Einzige, was Deutsche im Westen und im Osten verbindet, ist ihre Verachtung für Schröder. Dabei wäre es wohl fairer, den früheren Kanzler Helmut Kohl für die Situation verantwortlich zu machen.

Der Standard aus Wien meint: Dieser Staat kann sich nicht mehr leisten, für Langzeitarbeitslose eine Lebensstandardsicherung zu finanzieren. Er kann nur noch die Existenzsicherung garantieren. Deutschland macht einen schmerzhaften Veränderungsprozess durch. Eine Alternative zum eingeschlagenen Weg ist nicht in Sicht.