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Archiv-Artikel

die anderen über den freispruch einer französischen satirezeitschrift

Die Straßburger Tageszeitung Dernières Nouvelles d'Alsace kommentiert: Der Freispruch für „Charlie Hebdo“ im Prozess um die Mohammed-Karikaturen kann alle Fürsprecher der freien Meinungsäußerung nur zufriedenstellen. Er heiligt ein unveräußerliches Recht unserer Republik. Er ist ein Urteil, das weit über einen aktuellen Streit hinausgeht. Allein die Tatsache, dass der Prozess stattfand, schockierte viele Freigeister. Doch letzten Endes erwies er sich als nützlich. Der Prozess ermöglichte es allen an dieser explosiven Debatte Beteiligten, sich ehrlich zu äußern. Indem sie das Übel an der Wurzel packten, wurden die Schleier von überkommenen Ideen gelüftet.

Die dänische Tageszeitung Jyllands-Posten, Auslöser des Karikaturenstreits, meint zum gleichen Thema: Der Freispruch für das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ in Paris steht als leuchtendes Beispiel dafür, dass die europäischen Demokratien sich nicht von mittelalterlichen Kräften bedrohen und davon abhalten lassen wollen, das zu sagen, was gesagt werden muss. Es hat ja auch einen Prozess gegen „Jyllands-Posten“ gegeben. Er endete ebenfalls mit Freispruch. Das Gericht fügte an, es gebe keinen Grund für die Annahme, das Blatt habe die Absicht gehabt, irgendjemanden zu beleidigen oder Muslime in den Augen von Mitbürgern herabzusetzen.