die anderen über den eu-haushalt und schröders vasallentreue zu chirac :
Das Wall Street Journal Europe kommentiert den Streit um die EU-Finanzen und den sogenannten Britenrabatt: Im Gegensatz zu einem weit verbreiteten Glauben ist der vor mehr als 20 Jahren von Margaret Thatcher ausgehandelte Rabatt nicht unfair, sondern einfach ein (nicht perfekter) Versuch, die wahre Ungerechtigkeit zu korrigieren, die aus der gewaltigen Fehlleitung der EU-Mittel resultiert. Es war Frankreich, das vor fast 50 Jahren auf der so genannten gemeinsamen Agrarpolitik bestand, die heute 40 Prozent des 100-Milliarden-Haushalts der EU verschlingt. Und dank seiner Agrarpolitik ist Frankreich der größte Nutznießer der europäischen „Solidarität“, in dem es mehr Subventionen als viele ärmere neue Mitgliedstaaten mit vergleichsweise größerem Agrarsektor erhält, wie zum Beispiel Polen. Großbritannien, das vor Jahrzehnten seinen Agrarsektor der postindustriellen Zeit anpasste, bekommt relativ wenig raus – daher der Rabatt, um noch höhere britische Nettozahlungen zu vermeiden. Schwerer zu verstehen ist die Haltung von Deutschland. Nach den Niederländern sind die Deutschen die größten Netto-Beitragszahler pro Kopf zum EU-Haushalt. Doch Bundeskanzler Gerhard Schröder steht loyal zu seinem „Ami Jacques“, indem er jede Veränderung der gemeinsamen Agrarpolitik ausschließt.