piwik no script img

Archiv-Artikel

die anderen über den ersten jahrestag der terroranschläge von london

In London schreibt die Financial Times: Die wichtigste Aufgabe ist es nun, die Anhänger des „heiligen Krieges“ zu isolieren und die Rechtmäßigkeit aufzubauen, die benötigt wird, um diese extremistische Minderheit zu zerbrechen. Diese Rechtmäßigkeit ergibt sich jedoch nicht aus Guantánamo, Abu Ghreib oder Bagram und auch nicht dadurch, dass man auf der Genfer Konvention herumtrampelt. Und sie ergibt sich auch nicht dadurch, dass man die israelische Taktik gegenüber den besetzten Palästinensergebieten mit Nachsicht betrachtet. Die beste Verteidigung gegen den Dschihad sind die Verteidigung der Freiheit und die Einhaltung der Gesetzesregeln.

In Mailand meint der Corriere della Sera: Gesprochen hatte er wie ein Staatsmann, aber gehandelt hat er wie ein Politisierer. So könnte man im Wesentlichen das Versagen Tony Blairs zusammenfassen, ein Jahr nach dem Anschlag von vier Selbstmordattentätern im Zentrum von London. Eine Bestätigung hierfür ist, dass die „Kamikaze-Fabrik“ – das Fließband, das Menschen in Todesroboter verwandelt – heute noch solider und gefährlicher ist als zuvor. Das Versagen Blairs kann man an seiner Unfähigkeit messen, darauf Einfluss zu nehmen. Ergebnis ist, dass Großbritannien ein Jahr danach im Kampf gegen den Terrorismus Schritte rückwärts gemacht hat statt Fortschritte.