die anderen über das bestätigte todesurteil für saddam hussein :
In London meint die liberale britische Tageszeitung The Independent: Einst mag die Hinrichtung des gestürzten Führers Saddam Hussein als Chance angesehen worden sein, die Iraker zusammenzubringen, doch selbst das ist nicht mehr so. Seine Hinrichtung, die nach der Ablehnung seiner Berufung nun unausweichlich scheint, birgt das Risiko, die Spaltungen zu vertiefen, wo immer es überhaupt noch wahr genommen wird. Dies ist das traurige Fazit einer Intervention, die dem Irak eigentlich die Demokratie und der ganzen Region Sicherheit bringen sollte.
In Mailand konstatiert der Corriere della Sera: Niemand ist im Irak auf die Straße gegangen, weder um Beifall zu klatschen, noch um gegen die Bestätigung des Todesurteil gegen Saddam Hussein zu protestieren. Saddam gehört der Vergangenheit an, und die Gegenwart im Irak wird vom Bürgerkrieg und von den üblichen Todeslisten gekennzeichnet. Amerika applaudiert dem Todesurteil, Europa fordert, dem Henker doch noch Einhalt zu gewähren. Und in Italien macht sich die Regierung Sorgen um die Folgen, die die Vollstreckung des Todesurteils auf die ohnehin schwierige nationale Versöhnung haben könnte. Für Saddam selbst bleibt nur noch ein Fünkchen Hoffnung. Der irakische Präsident Talabani, der das Urteil noch unterschreiben muss, ist gegen die Todesstrafe.