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Archiv-Artikel

die anderen über arbeitskampf und wohlstandslücken

Zum Abbruch des IG-Metall-Streiks in Ostdeutschland schreibt die Basler Zeitung: Das hat es in der streikarmen deutschen Nachkriegsgeschichte noch nicht gegeben. Der gescheiterte Streik zur Verkürzung der Wochenarbeitszeit in den ostdeutschen Metall- und Elektrobetrieben markiert einen Wendepunkt. Die Arbeitgeber haben gelernt, dass Kompromisse nicht um jeden Preis vernünftig sind. Es sollte wundern, wenn dies Beispiel keine Schule macht. Der Abschied vom Einheits-Tarifvertrag zwingt Arbeitgeber und Gewerkschaften in neue Rollen mit einer anderen Verantwortung. Ob beide sie ausfüllen und übernehmen können, ist nicht sicher.

Die Londoner Times kommentiert die wachsende Wohlstandslücke in den USA: Der Abstand zwischen Arm und Reich in den USA entwickelt sich zu einer tiefen Kluft. Die von US-Präsident George W. Bush vorgeschlagenen Steuersenkungen bevorzugen die Wohlhabenden. Amerika, ein Land ohne ein umfassendes Gesundheitssystem, hat jetzt eine Rekordzahl von Hochverdienenden, die keine Einkommensteuer zahlen. Die politische Klasse lässt sich von den Steuerskandalen der großen Firmen nicht beeindrucken. Vielleicht ist der Grund dafür, dass die politische Führung nicht damit rechnet, dass die ärmsten Amerikaner an die Wahlurne gehen.