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Archiv-Artikel

die anderen über Nicolas Sarkozy und die Nachfolge von Chirac

In Frankreich kommentiert Libération: Der französische Innenminister ist in dem Rennen zwar gut platziert, aber dennoch nicht unbedingt in einer guten Situation. Denn die Franzosen schicken in den Élysée-Palast nur denjenigen, der ihnen den Eindruck verschafft, er liebe sie mehr als sich selbst. Das gilt nicht für Nicolas Sarkozy, der mehr mit seinem eigenen Erfolg beschäftigt zu sein scheint als mit dem des Landes. Weniger darauf bedacht, das Leben des einzelnen Franzosen zu verändern, als vielmehr am Kult seines Ruhmes zu arbeiten. Das ist sein wahres Handikap: zu sehr gewählt werden zu wollen, um dann auch gewählt zu werden!

In Italien schreibt La Repubblica: Morgen werden vor den Toren von Versailles der Aufstieg von Nicolas Sarkozy und der Untergang von Jacques Chirac gefeiert. Trotz des Respekts, der dieser Persönlichkeit gebührt, die schon seit langer Zeit auf der politischen Bühne steht, trotz der Sympathie des Volkes, dem oftmals vor allem Chiracs außenpolitische Initiativen gefallen haben, denken vier von fünf Franzosen, dass er sein Amt an jemand anders übergeben muss. Diese Meinung wird einerseits mit seinem Alter begründet, beruht aber andererseits vor allem auf dem Wunsch, jene politische Führungsklasse auszutauschen, deren Verkörperung Chirac war.