die anderen: mord an serbiens ministerpräsidenten zoran djindjić :
Das Algemeen Dagblad aus den Niederlanden: Serbien ist nach dem erzwungenen Rückzug von Slobodan Milošević nicht in ruhigerem Fahrwasser gelandet. In Serbien gilt wieder der Ausnahmezustand, weil die Gefahr einer neuen Krise vorstellbar ist. Die Aufteilung von Exjugoslawien ist noch immer nicht abgeschlossen.
Die regierungsnahe Belgrader Politika: Serbien ist ohne den Führer geblieben, den es in diesen Jahren am meisten benötigt: Einen Führer, der sich über die Erfahrungen des eigenen Volkes erhob und ihm die Richtung zeigte, die es auf dem Weg zur Erlösung einschlagen muss. Er hatte eine klare Vision von Serbien als Teil der Welt und Europas.
Die Pariser Le Monde: Hatte man Serbien nicht etwas vergessen? US-Präsident Bush hat Djindjić gewürdigt, aber woraus bestand die US-Politik? In einer kümmerlichen materiellen Hilfe und alle sechs Monate einen hochrangigen Diplomaten nach Belgrad zu schicken, um ein Ultimatum zu stellen, wie viele Hauptbeschuldigte zum UN-Tribunal in Den Haag geschickt werden. Europa ist weniger rüpelhaft, andere Themen bestimmen den Dialog. Aber wirtschaftlich war es dem Einsatz ebenfalls nicht gewachsen.