das wichtigste : Annäherung in Nahost
Israel und Palästinenser signalisieren Bereitschaft zu Gespräch. Blair für Kontakt zu Fatah-Hamas-Regierung
RAMALLAH/JERUSALEM rtr/ap Israel und die Palästinenser haben sich bereit gezeigt, ihre seit Monaten ausgesetzten Friedensgespräche wieder aufzunehmen. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas sagte gestern, er sei ohne Vorbedingungen zu einem Treffen mit Israels Premier Ehud Olmert bereit und könne dies sofort vorbereiten. Zuvor hatte Olmert seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit Abbas bei der Umsetzung des internationalen Friedensplans erklärt. Allerdings bezeichnete er die Freilassung des in den Gaza-Streifen verschleppten israelischen Soldaten als oberste Priorität.
Nach Gesprächen mit Olmert und Abbas sagte der britische Premier Tony Blair, auch er sehe eine Chance für neue Verhandlungen. Er stellte eine Wiederaufnahme von Kontakten zur Palästinenserregierung in Aussicht, falls die Hamas Fatah-Politiker ins Kabinett hole und diese Regierung der Einheit das Existenzrecht Israels anerkenne. „Wenn eine solche Regierung gebildet wird, ist es richtig, dass die internationale Gemeinschaft mit ihr verhandelt“, sagte Blair. Ein Hamas-Sprecher erklärte dazu, seine Organisation sei zu einer gemeinsamen Regierung mit der Fatah bereit, lehne aber weitere Bedingungen ab. Hamas und Fatah haben vorige Woche Gespräche über eine gemeinsame Regierung begonnen mit dem Ziel, die internationale Isolation zu überwinden.
Auch Jordaniens König Abdullah und Ägyptens Präsident Husni Mubarak bekundeten in Amman ihre Unterstützung für eine geeinte Palästinenserführung. Die von Abbas angestrebte Autonomieregierung der nationalen Einheit könnte ein „starker und effektiver Friedenspartner“ sein, hieß es.