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Archiv-Artikel

amis und briten über irak vier jahre nach kriegsbeginn

Die Washington Post meint: Wir werden nie wissen, was wäre, wenn die USA Saddam Hussein an der Macht gelassen hätten. Und wir wissen auch nicht, wie der Irak sich von heute an weiter entwickeln wird. Sicher ist: Die Gegenwart ist düster und ganz anders, als wir vor vier Jahren gehofft hatten. Die Zahl der Toten und Verletzten auf amerikanischer und irakischer Seite ist tragisch hoch, die Kosten immens. Es wäre leicht, Präsident Bush, seinen Vize Cheney und Exverteidigungsminister Rumsfeld zu verurteilen. Nach dem Motto: Die Entscheidung war richtig, die Ausführung falsch. Aber der Krieg hätte auch bei einer weiseren Führung außer Kontrolle geraten können.

Die Sunday Times aus London schreibt: Nach vier schwierigen und blutigen Jahren ist man versucht zu verzweifeln. In den Medien herrscht das Bild eines von einem teuflischen Bürgerkrieg zerrissenen Landes vor. Viele meinen, der Irakkrieg sei ein Fehler gewesen, von dem sich das Land erst in Jahrzehnten erholen könne. Eine Umfrage unter 5.000 Irakern jedoch zeichnet ein differenzierteres Bild: Zwei Drittel der Iraker finden das Leben unter dem gegenwärtigen System besser als früher. Dieses Ergebnis ist bemerkenswert – vor allem, wenn man berücksichtigt, wie sehr Blutvergießen und Angst, Wassermangel und Überlebenskampf den irakischen Alltag prägen.