West Coast Scratcher: DJ Revolution

Morgen gibt es Turntablism-Künste und gediegene Tanzbeats im Echochamber. Der Mann an den Decks kommt eigentlich aus Long Island, New York, wo ihm sein Großvater Mitte der 80er Jahre ein paar alte Plattenspieler schenkte und eine Art Mixer für ihn baute. Dies führte dazu, dass DJ Revolution bereits in der sechsten Klasse seine Klassenkameraden mit Rock und Top 40 Mixtapes beglückte.

Nach der Erfindung des Scratches mussten die Möglichkeiten des DJ-Daseins neu ausgelotet und fleißig geübt werden. Das wurde dann auch ordentlich belohnt, denn seit 1997 hat DJ Revolution eine Festanstellung bei der „Wake Up Show“, eine HipHop-Radiosendung von der Westküste der Vereinigten Staaten, der so gennanten Bay Area. Bekannt ist die Westküste für die Stilrichtung des Gangsta-Rap á la Dr. Dre, Tupac und Konsorten. Meist diesem Stil immanent ist Sexismus oder Drogen- und Gewaltverherrlichung.

Inzwischen wird die Show, mit wöchentlich zwölf Millionen Hörern, im Fernsehen bei MTV übertragen. Klar, dass man dafür auch mal von New York nach Los Angeles zieht. Seitdem hat DJ Revolution auch gute Connections und war an einer Flut von Plattenproduktionen beteiligt, darunter HipHop-Größen wie Swollen Members, Dilated Peoples, Kool Keith oder Defari, die nicht den typischen Gangsta-Rap praktizieren. Außerdem gehen zwei DJ-Alben, einige Scheiben mit Breaks und natürlich viele Mixtapes auf sein direktes Konto. Ob jemand, der in so trockene Tücher gewickelt ist, tatsächlich noch Revolutionäres vollbringen wird, bleibt abzuwarten. Support ist Don Hardo, der seine Rap-Classics mitbringt. Bianca Ludewig

Morgen, 23 Uhr, Echochamber, Nobistor 24