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Archiv-Artikel

WAS MACHEN EIGENTLICH ... exzessive Computerspieler? Süchtig werden

Von AM

Die besseren Hälften haben es schon immer gewusst. Nun haben es Forscher an der Charité auch wissenschaftlich bewiesen: Wer stundenlang vorm Computer sitzt und spielt, „Tomb Raider“ zum Beispiel, zeigt das gleiche Suchtverhalten wie Alkohol- oder Cannabisabhängige. 7.000 Computerspieler wurden befragt. Ergebnis: Jeder Achte ist ein Süchtiger. Solche Spieler haben ein unstillbares Verlangen und müssen ihre Dosis ständig erhöhen. Werden Abhängige am Spielen gehindert, zeigen sie Verhaltensauffälligkeiten. Sie sind gereizt und übellaunig. Um solche Nebenwirkungen zu umgehen, vernachlässigen sie andere Interessen und auch schon mal ihren Beruf. Selbst wenn die real existierende Freundin davon läuft, tauchen Süchtige nicht auf aus ihrer virtuellen Welt. Neben der Umfrage luden die Forscher 15 bekennende Computerjunkies sowie 15 Nichtabhängige zu einer Laboruntersuchung ein. Während sich die Probanden unterschiedliche Bildmotive anschauten, wurden ihre Hirnströme gemessen. Auf neutrale Bilder wie Regenschirme oder Holzkisten reagierte kein Teilnehmer mit erhöhten Hirnstromaktivitäten. Bei Bildern aus Computerspielen schlugen jedoch die Werte der 15 Dauerspieler heftig aus – im Gegensatz zu den cleanen Teilnehmern. Ähnlich geht es Alkoholikern. Ein kleiner Trost für Lebensabschnitts- und Ehepartner: Bei erotischen Motiven verzeichneten alle Testpersonen ähnlich hohe Hirnstromaktivitäten. Ob die Hirnströme wohl auch beim Anblick von Lara Croft verrückt spielen? AMFOTO: ARCHIV