Video-Grüsse von Áine Sotscheck: Hallo aus Fanore, Irland

Áine Sotscheck, Pädagogin, Gewerkschafterin, Feministin und ehemalige Schuldirektorin trifft die taz-Gruppen im Ort Fanore an der Westküste Irlands: wenn die Reisenden zum Abendessen bei Sotschecks eingeladen sind und über das irische Bildungssystem diskutiert wird.

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Áine Sotscheck ist in Dublin geboren und aufgewachsen. Sie studierte Pädagogik am St. Patrick’s College, Dublin City University, und arbeitete danach eine zeitlang als Grundschullehrerin, bevor sie für sieben Jahre nach Berlin ging und dort jobbte.

Nach ihrer Rückkehr nach Dublin 1985 arbeitete sie an einer Schule von „Educate Together“, einer neuen Initiative von Eltern, die eine Alternative zu den katholischen Grundschulen anbieten wollten. Educate Together ist demokratisch organisiert, überkonfessionell, Jungen und Mädchen werden gemeinsam unterrichtet. Die Bewegung nahm schnell Fahrt auf, heute gibt es mehr als hundert Grundschulen und 15 Oberschulen im ganzen Land, die ins staattliche Bildungssystem eingegliedert sind.

Im Jahr 2000 war Áine Mitbegründerin der Educate-Together-Schule in Dublin 7 (Innenstadt) und arbeitete dort bis zu ihrer Pensionierung als Direktorin. Nebenbei organisierte sie Fortbildungsseminare für Lehrerinnen und Lehrer und war in der Gewerkschaft aktiv. Ihre Pensionierung bedeutete nicht Ruhestand – sie arbeitet als externe Prüferin einer Dubliner Universität, gibt weiterhin Kurse und studiert derzeit am renommierten Kings‘ Inn College in Dublin im Fach „Rechtswissenschaften im Bildungsbereich“.

Áine lebt in Dublin und Berlin, aber vor allem in Fanore im Burren an der irischen Westküste. Auf den ersten Blick sieht das Gebiet wie eine Mondlandschaft aus: graue Steinhügel und helle Kalkstein- platten, soweit das Auge reicht. Der Name dieser Gegend im Westen Irlands scheint es treffend auszudrücken: Burren – vom irischen Wort boireann - bedeutet „felsiger Ort“. Schon Oliver Cromwells Offiziere behaupteten vom Burren: „Zu wenig Bäume, um einen aufzuhängen, zu wenig Wasser, um einen zu ersäufen, zu wenig Erde, um einen zu verscharren.“

Wer genauer hinsieht, entdeckt jedoch eine landschaftliche Vielfalt, die einmalig in Europa ist. In dem knapp tausend Quadratkilometer großen Gebiet wachsen Anemonen, Moose, Klee, Zwergrosen, Kreuzblumen, Veilchen, Enzian, Schlüsselblumen und Orchideen. Pflanzen aus dem Mittelmeerraum, aus den Alpen und der Arktis gedeihen einträchtig nebeneinander. Der Burren birgt die längsten Stalaktiten in ganz Europa und zahllose unterirdische Flüsse und Seen.

Ein besonderes Phänomen sind die Senken, die im Winter von unterirdischen Quellen geflutet werden und im Sommer austrocknen. Die ökologisch hochsensible Karstlandschaft hat sich in der Karbonzeit vor 350 Millionen Jahren gebildet. Geologisch gesehen ist das Gebiet also relativ jung.

Vor 15.000 Jahren haben Gletscher den Burren dann mit tiefen Spalten durchfurcht. Als das Eis zurückwich, blieben die Felsbrocken, aber auch Erde und Samen aus arktischen Regionen zurück. Und auch Siedlungen muss es gegeben haben: Der Poulnabrone Dolmen, eines der zahlreichen irischen Grabmäler der Me­galithkultur, entstand um 2500 vor unserer Zeitrechnung. Mehr über den Burren: HIER und auf der Website des Burrenboe-Center.

Nachdem die taz-Reisenden eine Rundfahrt bzw. einen Rundgang durch den Burren gemacht haben, kehren sie bei Áine ein und werden mit einem von ihr zubereiteten dreigängigen Menü bewirtet. Danach findet ein Gespräch mit ihr über Bildungs- und andere Fragen statt.