Live-Porträts auf dem taz lab: Der Raum zwischen den Pixeln

Die Illustratorin Donata Kindesperk zeichnet am Nachmittag des 24. Aprils 2021 live Porträts

Von DONATA KINDESPERK

Nicht nur in der Genauigkeit der Fotografie liegt ihr Reiz, auch in ihrer spezifischen Fehlerhaftigkeit. Ich rede von Bewegungsunschärfe und ­Farbschlieren – da wird ein paralleles Leben des Lichts sichtbar, das es mit anderen Reaktanten führt. Schön! Das hat der Maler und Fotograf Sigmar Polke (1941 bis 2010) schon ­abgefrühstückt.

Er war vor mir da, unmöglich hätte ich schneller als er darauf kommen können. Wenn wir uns beim taz lab vor ­Webcams zusammenfinden, sehen wir einander jeweils als fragmentierte, kaum inszenierte Bildfolge – wir ahnen unsere Gegenüber mehr, als dass sie uns wirklich gezeigt werden.

Ich möchte versuchen, die außer unserer Kontrolle liegende Reduzierung aufzufüllen, indem ich zeichne, was ich vom Gegenüber ahne. Vielleicht täusche ich mich, vielleicht errate ich euch.

Donata Kindesperk, Illustratorin und Buntstift-Ultra, zeichnet auf dem taz lab am Nachmittag auf der Chat-Plattform wonder.me Porträts. Wer mag, bekommt die Zeichnung per Post zugeschickt. Ihr findet sie im Chatraum „Neben der taz: im Besselpark“ – in der Nähe eines Buntstifts.