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Archiv-Artikel

LAUFSTEG Joop zeigt seine Entwürfe lieber in Paris als in Berlin

Topdesigner Wolfgang Joop (65) hält nichts von den Laufstegen in Berlin. Dort seien die Modeschauen immer mehr zu Medienveranstaltungen mutiert, mit vielen B-Prominenten, die sich gar nicht unbedingt für Mode interessieren, sagte der Designer wenige Tage vor Eröffnung der Modewoche. „Da werden häufig ganz normale Produkte als Design verkauft“, bemängelte Joop, der in Potsdam seine Firma Wunderkind hat. Und: „Berlin ist mir zu nahe.“ Er zeige seine Kollektion lieber auf der Pariser Fashion Week.

Außerdem meinte Joop: „Ich würde niemals eine Modenschau im Friedrichstadt-Palast machen, das ist doch Entertainment, dabei ist Mode eine Kunstdisziplin.“ Der Designer Michael Michalsky hatte bei der Fashion Week im vergangenen Sommer in ebendieser Location seine Models laufen lassen. Joop findet, dass Modenschauen den Charakter einer Vernissage haben müssen. Die nächste Fashion Week auf dem Bebelplatz steigt vom 20. bis 23. Januar.

Auch die Modeszene aus Berlin beäugt der Wunderkinddesigner kritisch: „Ich sehe kein Label, das genügend Power hat und sich absetzt.“ Es fehle schlicht „das Radikale“. (dpa)