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Archiv-Artikel

LEBEN IN FREIHEIT WÄHREND DER HAFT Heilmann: Offener Vollzug ist kein Sicherheitsrisiko

Der offene Vollzug für Straftäter stellt laut Berlins Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) kein Sicherheitsrisiko für die Bevölkerung dar. Innerhalb von acht Jahren habe es bei mehr als 9.300 Gefangenen im offenen Vollzug 20-mal den Verdacht einer schweren Straftat gegeben, sagte Heilmann am Mittwoch. Neunmal kam es zu einer Verurteilung, wie aus einer Evaluation der Einweisungspraxis im offenen Vollzug hervorgeht.

Die Vereinigung Berliner Staatsanwälte hatte letztes Jahr kritisiert, dass zu viele Straftäter aus dem Bereich der organisierten Kriminalität in den offenen Vollzug gelangten. Dieser Vorwurf habe sich nicht bestätigt, sagte Heilmann. Die meisten wegen organisierter Kriminalität Verurteilten seien für den offenen Vollzug nicht geeignet.

Der offene Vollzug soll zu einer besseren Sozialisierung von Straftätern beitragen. Es sei ein erfolgreiches Konzept, an dem er festhalten werde, betonte der Justizsenator. So gehe unter anderem deswegen die Rückfallquote von Straftätern deutlich zurück. Im Berliner Jahresdurchschnitt 2012 seien nur 0,06 Prozent der Lockerungsmaßnahmen oder Hafturlaube missbraucht worden. (dpa)