GERICHTSENTSCHEIDUNG : Autor muss WWF-Buch abmildern
KÖLN | Im Streit mit der Naturschutzorganisation World Wide Fund for Nature (WWF) muss der Buchautor Wilfried Huismann einige kritische Passagen streichen. Vor dem Landgericht Köln einigten sich beide Seiten gestern, dass eine interviewte WWF-Funktionärin in der kommenden Auflage des „Schwarzbuch WWF“ nicht mehr mit Namen genannt und ihre Zitate herausgenommen werden. Sie hatte das Interview nach eigenen Angaben nicht eindeutig freigegeben. Der WWF hatte in dem Zivilverfahren die Unterlassung von mehr als zehn Vorwürfen in dem Werk gefordert und eine entsprechende einstweilige Verfügung beantragt. Der mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Autor wirft dem WWF vor, mit Industrieunternehmen zu kooperieren, die indirekt zur Naturzerstörung beitragen. Ein WWF-Anwalt sprach von „Falschbehauptungen“.
„Das öffentliche Interesse hinsichtlich des Umweltschutzes ist ganz erheblich“, so die Richterin. Die Aussagen müssten differenziert gesehen werden. Huismann habe generell vom WWF gesprochen, ohne zwischen den einzelnen Landesorganisationen zu unterscheiden. (dapd)