… das Hauptstadtportal? : Französisch sprechen
Ohne Touristen würde Berlin schlecht dastehen. Der Tourismus scheint das einzige Geschäft zu sein, das trotz Wirtschaftskrise weiterhin gut läuft. Deutsche Besucher tragen dazu allerdings am wenigsten bei. Es sind die ausländischen Gäste, auf die Verlass ist.
Diese Tatsache dürfte jetzt auch das Hauptstadtportal berlin.de entdeckt haben. Grundinformationen zur Stadt werden seit Kurzem nicht nur in Englisch, sondern auch in Französisch und Italienisch angeboten, teilte der Landespressedienst am Montag mit. Ob diese Ankündigung mit stolzem oder leicht beschämtem Unterton geschrieben worden ist, lässt sich natürlich nicht ablesen. Fest steht, dass das Portal 1998 online ging und schon elf Jahre später (sic!) die Grundinformationen auch in französischer und italienischer Sprache abrufbar sind.
Gut Ding will eben Weile haben. Und viel zu mäkeln gibt es an der Seite wirklich nicht. Auf der Startseite erwartet französische Nutzer eine Übersicht mit Fotos und Links – unterteilt in die Bereiche „Hébergement“, „Monuments“, „Musées“, „Événements“, „Shopping“ und „Berlin Info“. Von der Unterkunft bis zum Shopping werden also alle Themen angesprochen, die jeden Touristen interessieren. Störend daran ist nur die eine oder andere unbeholfene Formulierung.
Besonders gelungen ist das Paket für Berlin-Neulinge. Dort sind alle Informationen von den Anmeldemodalitäten, über Wohnungs- und Arbeitssuche bis hin zu Adressen für Behinderte versammelt. Ein Paket für alle Franzosen, die nicht nur für einen Kurzbesuch in die Stadt kommen wollen. Fast 100 Seiten umfasst das Dokument zum Herunterladen.
Nach Angaben des Landespressedienstes ist berlin.de mit 15 Millionen Seitenabrufen monatlich das größte kommunale Stadtportal Deutschlands. Mit den Seiten in den beiden Fremdsprachen werden wohl noch mehr Klicks hinzukommen.
Zum Schluss noch ein Tipp an die Redaktion von berlin.de: Als Nächstes sollten die Seiten vielleicht in Portugiesisch und Litauisch veröffentlicht werden. Immerhin stieg die Zahl der Besucher aus Litauen im April 2009 um 62,3 Prozent. Aus Portugal kamen 44,1 Prozent mehr Touristen. AE Foto: Archiv