GIB HACKERN KEINE CHANCE

TAZ ENTHÜLLT Der Bundestag schafft es seit Wochen nicht, die Cyberattacken fremder Dienste abzuwehren. Daten fließen weiter ab. Jetzt hat die Bundesregierung einen Geheimplan, um die Angriffe zu verhüten

BERLIN dpa/taz | Der Bundestag kapituliert vor unbekannten Hackern. Vier Wochen nach Bekanntwerden der Cyberattacke auf das Parlament denkt die Verwaltung daran, große Teile des Computernetzwerks zu erneuern. „Es geht im Wesentlichen um Software“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion, Bernhard Kaster (CDU), am Donnerstag in Berlin. Computersysteme und Server müssten zumindest in Teilen neu aufgesetzt werden. Von anderer Seite hieß es sogar, es sei keineswegs ausgeschlossen, dass am Ende doch die komplette Hardware ausgetauscht werden müsse.

Die in das Bundestagsnetzwerk „Parlakom“ eingeschleusten Trojaner seien immer noch aktiv, bestätigte ein Bundestagsexperte der Deutschen Presse-Agentur. Zudem könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Schadsoftware auch nach längerer Inaktivität wieder auftauche.

Um der anhaltenden Probleme Herr zu werden, haben Bundestag und Bundesregierung eine Expertenkomission eingerichtet, die nichts unversucht lässt. Sie plant unter anderem das Geheimprojekt „Christo“: Demnach soll der Reichstag mit einem Rundumschutzschirm versehen werden, der jede Kontaktaufnahme von außen verhindert. Noch aber ist das Radikalverhüterli nicht installiert. So landete der Geheimplan umgehend auch auch bei der taz. GA

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