: Mord in Damaskus
Führendes Mitglied der Hisbollah in Syrien getötet
BEIRUT ap ■ Ein führendes Mitglied der islamistischen libanesischen Hisbollah ist bei einem Anschlag in Syrien getötet worden. Laut dem iranischen Fernsehen kam Imad Mughnijeh am Dienstag bei der Explosion einer Autobombe in Damaskus ums Leben. Die Hisbollah machte israelische Agenten verantwortlich. Israel wies dies zurück.
Mughnijeh war seit Jahren untergetaucht. Er soll für die Angriffe auf US-Amerikaner im Libanon in den 80er-Jahren verantwortlich gewesen sein, bei denen mehr als 200 US-Bürger getötet wurden. Israel verdächtigte ihn, für den Anschlag 1992 auf die Botschaft in Argentinien verantwortlich zu sein, der 29 Menschen tötete, ebenso für den Angriff auf ein jüdisches Zentrum dort zwei Jahre später, bei dem 95 Menschen starben. Die US-Bundespolizei hatte 25 Millionen Dollar (17 Millionen Euro) auf seine Ergreifung ausgesetzt – so viel wie für Al-Qaida-Führer Ussama Bin Laden.
Über die näheren Umstände des Tods von Mughnijeh wurde nichts mitgeteilt. Syrien äußerte sich zunächst nicht. Es wäre der zweite israelische Angriff in Syrien innerhalb von sechs Monaten, nachdem israelische Kampfflugzeuge im September eine Atomanlage in der syrischen Wüste angegriffen haben sollen.
In Jerusalem wurde gestern jede Beteiligung an dem Anschlag zurückgewiesen. Man habe erst aus den Medien von dem Vorfall erfahren, hieß es in einer Erklärung des Büros von Ministerpräsident Ehud Olmert. „Israel weist jeden Versuch von Terrorgruppen zurück, es in irgendeine Verbindung mit dem Vorfall zu bringen. Dem haben wir nichts hinzuzufügen.“