: Dann leben sie noch heute …
Es ist einiges passiert, seit diesem Jahr 1961, als Winfried Junge die Kinder von Golzow mit seiner Kamera zum ersten Mal bei dem beobachtete, was sie eben zu tun hatten: die gemeinsame Einschulung, die ersten Schultage, das Erlernen der ersten Buchstaben. Da stand die Mauer in Berlin erst seit wenigen Tagen. Seither raste die Welt mit der Kubakrise fast auf einen Atomkrieg zu, die Olympischen Spiele wurden wechselseitig bestreikt, neue Staaten entstanden und andere gingen ein ins Geschichtsbuch. Die Mauer gibt es auch nicht mehr. Es ist also einiges passiert seit dem Sommer 1961 in der Welt, aber erst einmal lebt man doch sein Leben, und Winfried Junge hat den Kindern von Golzow dabei immer wieder zugeschaut, und er ließ sich erzählen von ihrem Leben, für eine Langzeitdokumentation, die längst im Guinness-Buch vermerkt ist. Insgesamt 20 (später zusammen mit Barbara Junge erarbeitete) Golzow-Filme trugen den Namen des Fleckens im Oderbruch in die Welt. Sie kamen herum, die „Kinder von Golzow“. Allein elfmal waren sie auf der Berlinale vertreten. Weltweit tourten die Filme der Golzow-Saga, die jetzt doch zu ihrem Abschluss gekommen ist. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck wird am heutigen Premierendonnerstag mit im Kino Toni & Tonino sein, wenn mit dem wieder zweiteiligen „Und wenn sie nicht gestorben sind – dann leben sie noch heute …“ der Schlussstein zu der jetzt fast 50-jährigen Chronik gesetzt wird. Der eine Teil um 17.30 Uhr, der andere um 20.30 Uhr. Weitere Termine im Lauf der Woche. TM