cdu-personalprobleme
: Dame ohne Unterleib

Ole von Beusts Suche nach einer Kultursenatorin amüsierte einst die Republik. Das wollte Hamburgs Bürgermeister nicht noch einmal erleben. Hände ringend suchte er nun nach einer internen Lösung für das Wissenschaftsressort. Dass er mit der bisherigen Umweltstaatsrätin Herlind Gundelach fündig wurde, muss deshalb als Erfolg durchgehen, auch wenn ihr wissenschaftspolitisches Profil etwas angestaubt ist – 20 Jahre ist es her, dass sie für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion die Geschäfte der Arbeitsgruppe Bildung und Wissenschaft führte.

KOMMENTAR VON JAN KAHLCKE

Dennoch wirft die Personalie ein Licht auf die dünne Personaldecke der CDU, an der sich in sieben Jahren Regierungsverantwortung nicht viel geändert hat. Fast muss man von Beust zum Verlust der absoluten Mehrheit gratulieren. Ohne die drei grünen Senatsposten hätte er sich der Begehrlichkeiten aus der Partei kaum erwehren können. Und dann wäre es peinlich geworden.

Denn die Hamburger CDU ist zwar moderne Großstadtpartei geworden, dies aber vor allem an der sehr dünnen Spitze. Der Rest ist ein inhaltlich wenig profilierter, leicht überalterter Jasager-Verein. Beim Versuch, mehr junge Frauen zu gewinnen, hat sich die CDU Eier wie die Millionärsgattin Stefanie Strasburger ins Nest gelegt, die bei ihrem Abgang nach nur einer Wahlperiode die Partei mit ihrer Forderung nach Übergangsgeld schädigte.