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Archiv-Artikel

die anderen über den deutschlandbesuch des dalai lama

Die Lübecker Nachrichten meinen: Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul kann man zumindest nicht vorwerfen, dass sie sich in ihrer Politik auf publikumswirksame Gesten beschränkte. Vielleicht ist es ein brauchbarer Kompromiss, dass sie und nicht der Außenminister den Dalai Lama empfängt: Sie ist eine glaubwürdige Politikerin. Sie ist wichtig genug, um ein Zeichen zu setzen. Sie ist aber nicht wichtig genug, um abermals einen diplomatischen Eklat von der Größenordnung zu provozieren, den das Treffen Angela Merkels mit dem Dalai Lama auslöste.

Die Frankfurter Rundschau schreibt: Der Wohlfühl-Faktor, den der Tibeter ausstrahlt, macht viele glücklich. Nur die SPD ist anders. Sie verfällt im Angesicht Seiner Heiligkeit in heftigen Streit. Ministerin Wieczorek-Zeul will den Dalai Lama treffen. Ihren Parteichef Beck regt „der Scheiß“ so auf, dass er sich wünschen dürfte, als Angela Merkel wiedergeboren zu werden, die mal wieder so lange gewartet hat, bis die Sozen das Zanken selbst übernahmen. Und Außenminister Steinmeier findet es „mutig“, den Mönch zu meiden, weil wenigstens einer sich mit China vertragen muss. Vielleicht sollte Beck den Religionsführer zum SPD-Zukunftskonvent einladen. Er könnte dort seine Lebensregeln vortragen. Zum Beispiel: „Denk daran, dass Schweigen manchmal die beste Antwort ist.“